HeidelbergCement AG – Programm zur Prozessverbesserung
ISIN: DE 000 604 700 4; Kurs: 61,89 Euro (Stand: 26.6., 12 Uhr)
Die Performance des Baustoffherstellers HeidelbergCement hat den DAX im ersten Halbjahr deutlich geschlagen. Immerhin kletterten die Notierungen von HeidelbergCement seit Jahresbeginn um rund 15%. Sie steigen damit rund dreimal so stark wie der deutsche Leitindex. Doch nicht erst seit diesem Jahr klettern die Kurse des Baustoffproduzenten. Der Anstieg begann bereits im Oktober 2011. War die Aktie vor dreieinhalb Jahren noch für rund 25 Euro zu haben, markierte der Titel Mitte April ein Sechs-Jahres-Hoch bei etwa 69 Euro. Von früheren Höchstkursen bei 120 Euro ist die Aktie weit entfernt. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt jedoch, dass der Turnaround im Aktienkurs und in der Geschäftsentwicklung des Heidelberger Konzerns gelungen ist. Der milde Winter und die positive Wirtschaftsentwicklung in Europa ließen die Baukonjunktur vor allem zu Jahresbeginn anziehen. Davon profitierte auch HeidelbergCement. So stieg der Konzernumsatz im ersten Quartal 2014 trotz negativer Währungseffekte um 5,7% auf 2,75 Mrd. Euro, nach 2,6 Mrd. Euro im Vorjahr. Bereinigt um die Wechselkursschwankungen betrug das Umsatzplus sogar 14,8%. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen kletterte um 15,6% auf 229 Mio. Euro. Neben den deutlichen Absatzsteigerungen waren vor allem bessere Ergebnisse aus Gemeinschaftsunternehmen für die guten Zahlen verantwortlich. Diese sitzen insbesondere in der Türkei und in China. Nun möchte der Baustoffkonzern durch eine Verbesserung der Arbeitsprozesse seinen Gewinn deutlich steigern. Er setzt dabei auf die Ideen seiner Mitarbeiter. Das „Continous Improvement Programme“ (CIP) wird bereits seit Jahresbeginn an drei europäischen Pilotstandorten getestet und hat bereits zu Ergebnisverbesserungen in Höhe von rund 4 Mio. Euro beigetragen. Bis 2017 soll dadurch das Ergebnis um mindestens 120 Mio. Euro gesteigert werden. Mit dem CIP sollen Effizienzsteigerungen früherer Projekte abgesichert und die Arbeitsprozesse systematisch verbessert werden. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie von HeidelbergCement auch auf dem bereits hohen Niveau attraktiv. So liegt das geschätzte KGV für 2015 bei moderaten 12,3. Zudem ist der Konzern ein regelmäßiger Dividendenbringer. Selbst in den Nachkrisenjahren 2009/2010 wurde zumindest eine kleine Dividende ausgeschüttet. Diese ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wurden beispielsweise für 2012 noch 0,47 Euro je Aktie ausbezahlt, lag die Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2013 bereits bei 0,60 Euro je Aktie. Der Turnaround bei HeidelbergCement ist geschafft. Der mittelfristige Trend zeigt nach oben. Vom diesjährigen Höchstkurs hat der Titel rund 10% korrigiert. Auf dem aktuellen Kursniveau um 62 Euro können erste Positionen aufgebaut werden. Geduldige Anleger platzieren Limitorders im Bereich der 200-Tage-Linie (aktuell: rund 59 Euro) und stocken hier ihre Position auf.Empfehlung: kaufen (1. Teilposition direkt, Nachkäufe zwischen 59 und 60 Euro limitieren)
Kursziel: 70 Euro, Stopp-Loss: 54,45 Euro
Stiftungsgeeignet: Ja – unter Berücksichtigung der systemischen Risiken bei Aktien