HeidelbergCement - Klug zugekauft
Mit einer Übernahme stärkt sich der ohnehin prosperierende Baustoffkonzern für die Zukunft.
ISIN: DE 000 604 700 4 | Kurs: 75,31 Euro Kurschance: 23?% | Verlustrisiko: 11%
HeidelbergCement gehört mit einem Gesamtumsatz von 13,5 Mrd. Euro (Jahr 2015) zu den weltweit größten Baustoffunternehmen. Die internationalen Aktivitäten – der Konzern ist in mehr als 40 Ländern weltweit präsent – werden dezentral in sechs strategischen Regionen geführt. Kerngeschäft von HeidelbergCement sind die Herstellung und der Vertrieb von Zement und Zuschlagstoffen. Nachgelagerte Produkte und Serviceleistungen (Kalksandsteinen, Mörtel, Kalk, Estriche) ergänzen das Portfolio der Heidelberger. Im Sommer 2015 hat HeidelbergCement angekündigt, den italienischen Baustoffkonzern Italcementi zu übernehmen. Das soll den Rückstand auf den Branchengiganten Lafarge-Holcim wieder verkürzen. Durch den Zusammenschluss mit den Italienern wird HeidelbergCement Weltmarktführer bei Zuschlagstoffen, zweitgrößter Hersteller von Zement und die weltweite Nummer Drei bei Transportbeton. Italcementi passt gut zu dem deutschen Unternehmen. Regional gibt es so gut wie keine Überschneidungen. In Nordamerika werden die Aktivitäten von HeidelbergCement in Ost-Kanada komplettiert. Zudem erlangen die Heidelberger erstmals attraktive Marktpositionen in schnell wachsenden Märkten wie Ägypten, Marokko oder Thailand. Den Abschluss der Transaktion erwartet HeidelbergCement im zweiten Halbjahr 2016. Daneben rechnet der Konzern mit Synergieeffekten von mindestens 175 Mio. Euro jährlich. Die Geschäfte laufen grundsolide. Der Konzernumsatz kletterte zuletzt um 7% auf 13,5 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis wurde sogar noch deutlicher gesteigert (+16% auf 1,8 Mrd. Euro). Die gute Geschäftsentwicklung gibt der Baustoffkonzern an seine Aktionäre weiter. Die Dividende für 2015 soll von 0,75 Euro auf 1,30 Euro angehoben werden. Der Aktienkurs befindet sich seit einem Jahr aber nur in einer ausgeprägten Seitwärtsbewegung. Bei Kursen um 75 Euro geht der Aktie regelmäßig die Luft aus. Bei einem Sprung über diese Marke könnte sie aus technischer Sicht bis etwa 90 Euro klettern. Mit einem für 2017 geschätzten KGV von 12 ist der Titel nicht zu teuer. Die Ausgaben für Infrastruktur lassen weiterhin eine hohe und stabile Nachfrage nach Baustoffen erwarten. Langfristig orientierte Anleger kaufen die Aktie an schwachen Börsentagen.Empfehlung: Kaufen, Rücksetzer Richtung 70 Euro zum Nachkaufen nutzen
Kursziel: 90 Euro; StoppLoss: unter 65 Euro