HeidelbergCement: Spekulation auf Infrastruktur-Investitionen
HeidelbergCement wächst - und ist gleichzeitig Gegenstand des größten Insider-Kaufs seit Jahresbeginn.
ISIN: DE 000 604 700 4 | Kurs: 90,94 EUR | Stand: 2.3., 12 Uhr | Kurschance: 21% | Verlustrisiko: 8% | Stiftungsgeeignet
Der nach Handelsvolumen größte Insiderkauf seit Jahresbeginn ist bei HeidelbergCement zu verbuchen. Hier kaufte die Spohn Cement Beteiligungen im Januar auf einen Schlag Aktien im Wert von mehr als 120 Mio. Euro. Spohn gehört zur Firmengruppe der Vemos 2 Holding, dessen mittelbarer Gesellschafter Ludwig Merckle, Erbe des Finanzinvestors und Unternehmers Adolf Merckle, ist. Ludwig Merckle hat einen Aufsichtsratsposten bei HeidelbergCement und ist zugleich Vorsitzender des Personalausschusses des Baustoff-Produzenten. Mit einem Stimmrechtsanteil von mehr als 25% ist Merckle über seine Finanzholding gleichzeitig größter Einzelaktionär von HeidelbergCement. Die Merckle-Gruppe ist mit HeidelbergCement bereits lange verbunden. Vor 12 Jahren hielt die Gruppe etwa 78% des Aktienkapitals der Heidelberger. Dieser Anteil wurde auf dem Höhepunkt der Finanzkrise auf unter 25% reduziert. Seit geraumer Zeit beginnt Merckle jedoch wieder mit dem Aufbau seiner Beteiligung. Bereits im Herbst vergangenen Jahres waren große Insidertransaktionen zu beobachten. Diese Aktienkäufe ergeben Sinn. Als Baustoffproduzent und Zementhersteller profitieren die Heidelberger von der steigenden Bautätigkeit und den geplanten Investitionen in neue Infrastruktur. Im vorigen Jahr lief es vor allem in den USA, Großbritannien, aber auch in Deutschland und Nordeuropa besser. HeidelbergCement hatte im vergangenen Jahr den italienischen Baustoffkonzern Italcementi für rund 3,7 Mrd. Euro übernommen und damit das Unternehmenswachstum kräftig beschleunigt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahr um 18% auf 818 Mio. Euro. Der Umsatz stieg um 25% auf 4,24 Mrd. Euro an. An der Aktienkursentwicklung lässt sich das Unternehmenswachstum eindrucksvoll ablesen. Derzeit notiert das Papier so hoch, wie zuletzt vor acht Jahren. Dreistellige Kursnotierungen dürften nur noch eine Frage der Zeit sein. Dennoch ist die Aktie von HeidelbergCement fundamental attraktiv bewertet. Der Ausbau der Merckle-Beteiligung sorgt ebenfalls für Rückenwind. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt durch geplante Infrastrukturverbesserungen attraktiv. Langfristig orientierte Investoren positionieren sich zu aktuellen Kursen bei der Aktie und warten entspannt auf dreistellige Kursnotierungen.Empfehlung: kaufen
Kursziel: 109 EUR; StoppLoss: unter 83 EUR