Heilmittelentwicklung mit Qiagen

Das Corona-Virus und die Suche nach einem effektiven Impfstoff rückt die Aktien von Biotechnologie- und Pharmaunternehmen stärker in den Fokus. Ein Profiteur dieser Entwicklung ist Qiagen. Das niederländische Unternehmen ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung innovativer Produkte für präanalytische Probenvorbereitung und molekularbiologische Tests.

Qiagen verfügt eigenen Angaben zufolge über das breiteste Portfolio an molekularen Testtechnologien. Die werden in Form offener Nachweis-Kits und als Tests mit festen Untersuchungszielen angeboten. Insgesamt umfasst das Produktportfolio mehr als 500 Produkte – über 1.000 Patente sind auf den Namen Qiagen eingetragen. Im Bereich der molekularen Diagnostik werden die Testtechnologien des Unternehmens von Kunden in Krankenhäusern und medizinischen Labors dazu eingesetzt, Erkrankungen oder Infektionen anhand ihrer genetischen Spuren festzustellen und durch diese Nachweise entsprechende Therapien zu entwickeln.

Die Aktie hat 2019 stürmisch beendet

Zuletzt legte der Aktienkurs des Diagnostikers eine wahre Achterbahnfahrt auf das Parkett. So rutschte der Kurs Anfang Oktober zunächst deutlich ab, als der langjährige Vorstandschef Peer M. Schatz nach einer Gewinnwarnung überraschend seinen Rückzug aus dem Unternehmen bekannt gab. Wenige Tage später berichteten insbesondere US-Finanzmedien vom Interesse des US-Medizintechnikkonzerns Thermo Fisher an Qiagen. Der Aktienkurs zog bis Ende November deutlich an. Kurz vor Jahresende platzten die Verhandlungen und die Aktie rauschte erneut in die Tiefe. In Sachen Übernahme dürfte das letzte Wort aber noch nicht gesprochen sein. Rund 72% aller Aktien sind in Streubesitz, auch eine feindliche Übernahme ist also nicht ausgeschlossen.

Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau kein Schnäppchen. Die umfangreiche Produktpalette und die aktuellen Diskussionen um das Wuhan-Virus machen das Unternehmen mittel- und langfristig für weitere mögliche Bieter interessant.