Hohen Bewertungsabschlag einkaufen
Valueorientierte Anleger kommen an der MBB-Aktie nicht vorbei. Das Unternehmen wächst seit seiner Gründung im Jahr 1995 durch organisches Wachstum und aktuell wird der Titel mit einem deutlichen Abschlag auf den Net-Asset-Value (NAV) gehandelt.
MBB fokussiert bei Investments auf Unternehmen mit einem Umsatz ab 10 Mio. Euro und strebt bei diesen eine mehrheitliche Beteiligung an. Kern des Geschäftsmodells ist die langfristige Wertsteigerung der Portfoliounternehmen. Neben ungelösten Nachfolgefragen sieht MBB auch Ertrags- und Finanzierungsprobleme oder Veräußerungsabsichten in Konzernen als idealen Einstiegszeitpunkt an.
Breit diversifiziertes Portfolio
Das Beteiligungsportfolio der Berliner ist breit diversifiziert. Es finden sich der auf Elektomobilität spezialisierte börsennotierte Automobilzulieferer Aumann, der auf Tissue-Produkte (Servietten, Taschentücher, Küchenrollen, Toilettenpapier) fokussierte Konzern Hanke Tissue, der Cyber-Security-Prof DTS IT oder die börsennotierte Delignit AG (führender deutscher Anbieter von ökologischen und laubholzbasierten Werkstoffen) im Beteiligungsportfolio.
Nach dem Rekordjahr 2017 setzt MBB 2018 den starken Wachstumskurs fort. In den ersten drei Monaten kletterte der Umsatz um 20,1% auf 117,8 Mio. Euro. Das operative Ergebnis stieg um 19,5% auf 12,9 Mio. Euro. 2017 hatte MBB Aumann erfolgreich an die Börse geführt und seinen Anteil von 93,5% auf 38% reduziert. Vor allem getragen durch das IPO stieg die Nettoliquidität der Berliner von rund 22 auf mehr als 300 Mio. Euro. Genug Geld für neue Beteiligungen ist daher vorhanden.
Stark unterbewertet
MBB ist stark unterbewertet. Das Unternehmen ist weiter signifikant an Aumann beteiligt. Allein die börsennotierten Beteiligungen an Aumann und Delignit kommen auf einen aktuellen Marktwert von knapp 400 Mio. Euro. Den Wert der nicht börsennotierten Beteiligungen taxieren Analysten auf rund 80 Mio. Euro. Den Cashbestand hinzu gerechnet beträgt der NAV dann rund 780 Mio. Euro. Der aktuelle Marktwert der MBB SE liegt mit knapp 620 Mio. Euro rund 20% tiefer.
Für 2017 sollen Aktionäre mit einer Dividende von 0,66 Euro je Aktie plus Sonderdividende in gleicher Höhe am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Mit einem für 2019 geschätzten KGV von rund 30 ist der Titel zwar nicht billig. Angesichts des Abschlags auf den NAV ist die Aktie jedoch unterbewertet und für Value-Anleger ein Kauf.
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Kennzahlen |
Kursentwicklung |
Umsatz (2017):* 403,1 Mrd. |
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Gewinn je Aktie (2017)*: 1,39 |
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Marktkapitalisierung*: 619,7 Mio. |
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KGV (2019e): 30,3 |
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Div.-Rendite: 1,41% |
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* in EUR |
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Empfehlung: kaufen
Kursziel: 110 EUR, Stop-Loss unter 82 EUR
Kurschance: 18% | Verlustrisiko: 12%