Idorsia entwickelt Medikamente gegen seltene Krankheiten

Idorsia ist ein Biopharmakonzern aus der Schweiz. Das noch junge Unternehmen (Gründungsjahr: 2017) entstand aus einer Abspaltung des Pharmakonzerns Actelion im Zuge der Übernahme durch den US-Pharma- und Konsumgüterriesen Johnson & Johnson.

Idorsia hat sich auf die Entwicklung von Niedermolekültherapeutika spezialisiert. Diese werden beispielsweise bei der Behandlung seltener Erkrankungen des zentralen Nervensystemsm eingesetzt. Aber auch Gefäßspasmen im Zusammenhang mit aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen, Therapieresistente Hypertonie, kardiovaskuläre Störungen, immunulogische Störungen und Orphan-Erkrankungen können behandelt werden. Die Produktpipeline des Unternehmens umfasst vier Arzneimittelkandidaten in der klinischen Phase III sowie sechs Produkte in Phase 1 und 2 für unterschiedliche therapeutische Bereiche.

Gründer sind auch Hauptaktionäre

Hauptaktionäre mit einem Anteil von 25,95% sind die Firmengründer und Unternehmenschefs Jean-Paul und Martine Clozel. Johnson & Johnson hält mit 9,90% des Aktienkapitals ebenfalls noch einen gewichtigen Anteil des Unternehmens. Rund 54% der Aktien sind in Streubesitz.

Das Jung-Unternehmen arbeitet bislang defizitär. Im vergangenen Jahr stand ein Nettoverlust von rund 463 Mio. Franken zu Buche, rund 30% mehr als ein Jahr zuvor (2018: -352 Mio. CHF). Angesichts der Tatsache, dass die Firma noch keinen Wirkstoff in der Vermarktung hat, ist dies jedoch kaum verwunderlich.

Aussichtsreiche Phase-III-Studie

Ein Blick auf die Kursentwicklung der Aktie zeigt , dass der Produktpipeline des Unternehmens vielversprechende Wirkstoff-Kandidaten zugetraut werden. Seit der Erstnotiz im Juni 2017 hat sich der Börsenwert von Idorsia mehr als verdoppelt. Tatsächlich meldete der Biopharma-Konzern Ende April gute klinische Testdaten für ein neuartiges Schlafmittel. Die erste von zwei entscheidenden Phase-III-Studie zum Medikament Daridorexant zeigte positive Ergebnisse. Darin hatte das Mittel eine allgemeine Verbesserung des Schlafs und der Leistungsfähigkeit am Tag bei Patienten mit Schlaflosigkeit gezeigt. 

Das am weitesten fortgeschrittene Entwicklungsprojekt von Idorsia soll Ende 2020 oder Anfang 2021 auf den Markt kommen. Um die Marktreife zu entwickeln und zudem die Weiterentwicklung anderer im Spätstadium befindlicher Wirkstoffkandidaten zu finanzieren, hat sich Idorsia nun rund 330 Millionen Franken frische Mittel durch die Ausgabe neuer Aktien besorgt. Die Eheleute Clozel (Gründer und Großaktionäre) haben sich vollumfänglich an der Kapitalerhöhung beteiligt.