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US-Inflation auf 40-Jahreshoch

Inflation wird zur Zins-Peitsche

Aufgereihte Dollar-Scheine. © 3alexd / Getty Images / iStock
Die Inflation in den USA ist auf 9,10% gesprungen. Das ist ein 40-Jahreshoch. Für die Fed werden die Preissteigerungen somit zur Zinspeitsche. Bei der nächsten Zinsentscheidung Ende Juli könnte sie den Leitzins um 100 Basispunkte anheben. Die Richtung für die Finanzmärkte ist klar: Der Dollar steigt, der Euro fällt und an den Aktienbörsen klammern sich Anleger an die Hoffnung des Inflation-Peak.
Das ist ein neuer Inflations-Schock, den die USA erleiden. Die neuesten Inflationsdaten (Mittwoch) zeigen, dass sich der Preisanstieg entgegen der Erwartungen sogar noch einmal beschleunigt hat. Der US-Verbraucherpreisindex legte im Juni um 9,10% zu. Das lag deutlich über der Konsens-Schätzung von 8,8%. Im Mai hatte die Inflationsrate noch bei 8,6% gelegen. 

Inflation in den USA auf 40-Jahreshoch

Die aktuelle Inflation hat nun auch in den USA ein 40-Jahreshoch erreicht. Diese Inflations-Zahlen werden zur Zinspeitsche für die US-Notenbank. Die Fed hatte ohnehin schon angekündigt, der Inflationsbekämpfung den Vorrang vor der Stabilisierung der Wirtschaft einzuräumen. 

Nun bekommen die US-Geldhüter massiv Druck, ihren Worten weitere Taten folgen zu lassen. Größere Zinsschritte werden wahrscheinlicher. Die Erwartungen an die Fed galoppieren jedenfalls. Ursprünglich war die Erwartung, dass die Notenbank die Zinsen im Juli um 50 Basispunkte erhöhen werde. Die Marktmeinung hatte sich dann aber schnell auf einen Konsens von 75 Basispunkten verschoben. Inzwischen erwarten 46% aller Beobachter, dass die Fed die Zinsen nun um 100 BP anheben wird. Noch vor drei Tagen haben das nur 7% aller Marktteilnehmer gedacht.

Bad news für die US-Konjunktur

Für die US-Wirtschaft ist das eine schlechte Botschaft, das Risiko einer Rezession steigt deutlich an. Zwar hat Fed-Chef Jerome Powell immer wieder betont, dass die US-Unternehmen stark genug sind, Zinsschritte zu verkraften. Allmählich wachsen daran aber die Zweifel. Das liegt auch daran, dass immer wieder Unternehmen auf "schwierige Geschäfte" hinweisen, die Berichtssaison hat gerade begonnen. Sowohl in der Industrie als auch beim privaten Konsum schwindet die Dynamik. 

An den Währungsmärkten wurde die aktuelle Inflationszahl sofort eingepreist. Der Dollar sprang nach oben, hat gegen den Euro inzwischen die Parität hinter sich gelassen. Auch hier werden weitere aggressive US-Zinsschritte eingepreist. Euro und Yen haben somit eine klare Abwärtsperspektive. In beiden Ländern sind die Notenbanker deutlich "legerer" als in den USA. Der Zinsvorsprung der USA dürfte somit wachsen. 

Hoffen auf den Inflation-Peak

Auffällig bleibt weiter der Ölpreis. Der ist auch in dieser Woche weiter gefallen. Das nährt an den Börsen die Hoffnung, dass der Inflations-Peak bald erreicht werden könnte und die Zinsen nicht weiter steigen. Das wäre in der Tat gut. Allerdings geht der Ölpreis vor allem zurück, weil die Nachfrage drastisch sinkt. Das zeigen auch die steigenden Vorräte an Benzin und Destillaten. In diesen Daten wird das konjunkturelle Bremsmanöver in Richtung Rezession sichtbar. Wie dieses Umfeld gut für Aktien sein soll, bleibt uns nach wie vor ein Rätsel. Zumal noch längst nicht sicher ist, dass "nur" die Zinsen zurückgehen. Das Szenario einer Stagflation (geringes Wachstum, hohe Inflation) ist noch längst nicht vom Tisch.
Fazit: Die Aussichten für die Börsen bleiben trübe, der Bärenmarkt bekommt neue Impulse. Die Fed wird Ende Juli mit einer Zinserhöhung um einen Prozentpunkt einen nächsten großen Bremsklotz in den Weg stellen. Unklar ist nur, ob die Börsen dieses harte Bremsmanöver goutieren oder ob es eine neue Verkaufswelle wegen zunehmender Rezessions-Sorgen auslöst. Stellen Sie sich derzeit an die Seitenlinie. Kaufen Sie ggf. nur, was schon weit gefallen ist oder solide Dividenden abwirft.
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