Investieren in Nachhaltigkeits-Champions
Privatanleger können mit ihrem Geld die Entwicklung umweltfreundlicher Projekte fördern und so aktiv zu Klimaschutz beitragen. "Grün" zu investieren bedeutet, Geldanlagen nach ökologisch nachhaltigen Kriterien auszurichten – beispielsweise durch die Finanzierung von Umweltprojekte über grüne Konten oder Aktienfonds.
Wichtig dabei: Es gibt Unternehmen, die ein grünes Image vermitteln, ohne die entsprechenden Kriterien zu erfüllen. Bekommen traditionelle Anlageprodukte einen „grünen Anstrich“ ohne ausreichend auf Nachhaltigkeitsaspekte zu achten, spricht man von „Greenwashing“. Zertifizierungen oder Label können Anlegern Orientierung bieten und bei der Auswahl passender Anlageprodukte helfen. So investieren Aktienfonds, die spezielle ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) erfüllen, z. B. nicht in Waffen, Kohle, Öl und Gas. Oder sie investieren gezielt in grüne Technologien, Bildung oder Gesundheit.
Klarer Fokus auf nachhaltige Anlagen
Die britische Fondsboutique TAMAC (Thomé Asset Management & Asset Controlling) hat vor knapp vier Jahren den Green Champions-Fonds auf den Markt gebracht. Der international ausgerichtete Aktienfonds wird von Universal Investments verwaltet. Der Fonds hat vom Institutional Shareholder Services (ISS) ein 4-Sterne ESG Rating erhalten. Damit zählt er zu den besten 30% aller als nachhaltig eingestuften Investmentfonds.
Fondsmanager Thomas Hill fokussiert bei der Zusammenstellung des Portfolios auf Aktien von Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen die Treibhausgas-Emissionen reduzieren. Außerdem sollen Zielunternehmen die Umwelt oder Biodiversität schützen oder die Effizienz natürlicher Ressourcen steigern. Sein Statement zur Auflegung des Fonds: „Eine erfolgreiche Wende im Klima- und Umweltschutz muss von Wissenschaft und Technologie angetrieben werden."
Kleines Portfolio mit breiter Streuung
Der Tamac Green Champions will in hochwertige nachhaltige Unternehmen investieren. Das hochkonzentrierte Fondsportfolio umfasst aktuell 28 Einzel-Aktien und ist regional und sektoral breit diversifiziert. Den Löwenanteil (ca. 63%) der Investments findet Fondsmanager Hill in den USA. Dann folgen von Aktien aus Irland (15%), Dänemark (7%) und Frankreich (4,5%).
Mit Blick auf die Branchen erhalten Industrietitel und Investitionsgüter-Aktien (55%) das größte Gewicht. Daneben finden sich IT-Aktien (21%), Grundstoffe (11%) und zyklische Konsumgüter-Aktien (6%) im Portfolio. Unter den zehn größten Einzelpositionen, die zusammen bereits rund 42% des Fondsportfolios ausmachen, befinden sich z. B. der auf erneuerbare und saubere Energien spezialisierte Energiekonzern Constellation Energy (5,03%), der auf kritische Infrastruktur fokussierte Industriedienstleister Vertiv Holdings (4,9%), der auf Energiemanagement-Lösungen spezialisierte irische Industriekonzern Eaton Corp. Plc (4,5%), der Netzwerk-Infrastruktur-Spezialist Quanta Services (4,2%), First Solar (4%) sowie der auf smarte Wasserressourcen- und Energiemanagementlösungen spezialisierte Technologiekonzern Itron Inc. (4%).
Sehr grün, sehr teuer
Die Kosten für den Fonds sind vergleichsweise hoch. Fondsanteile können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von max. 5,00% börsentäglich direkt über die KVG erworben werden. Ein Börsenhandel ist nicht vorgesehen. Allerdings kann der Fonds bei diversen Discountbrokern (z. B. omdirect) zu rabattierten Ausgabekosten erworben werden. Die laufenden Kosten (TER) summieren sich auf 2,70% p.a. Hinzu kommt noch eine Performance-Fee in Höhe von 15% der jährlich erwirtschafteten Rendite oberhalb des Benchmarkindex MSCI ESG Leaders.