Investieren in Naturkapital
Neben „Nachhaltigkeit“ setzt sich der Begriff Naturkapital in der Finanzwelt als Begriff fest. Darunter werden alle natürlichen Ressourcen verstanden, die unser Planet bereitstellt und die einen großen Einfluss auf unser Leben haben. Die Bandbreite reicht von der winzigen Alge im Wasser bis zum schicken Edelweiss in den Bergen sozusagen.
Investieren in Naturkapital
Das klingt nicht nach einem Finanzmarkt-Thema? Ist es aber. Denn gut die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandprodukts hat den Ursprung im Naturkapital. Das rechnet uns Alina Donets, Lead-Portfoliomanagerin des Fonds Lombard Odier Natural Capital, vor. Ihr im November 2020 aufgelegter Fonds ist bisher der erste, der ausschließlich mit diesem Ansatz unterwegs ist. „Die Natur ist unsere Lebensgrundlage. Wir müssen sie schützen und an sie denken, wenn wir unsere wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entscheidungen treffen“, sagt Donets.
Ihre Nachhaltigkeits-Mission: Bisher lebte die Menschheit so, dass sie ihre Umwelt hauptsächlich benutzt hat, um ihren Wohlstand zu mehren. Dadurch sind viele Ressourcen komplett verschwunden. Andere nutzen wir so schnell, dass sie sich absehbar kaum mehr erholen können. „Nun ist es an der Zeit, die Finanzkraft in eine Richtung zu lenken, damit das Naturkapital unserer Erde erhalten bleibt und sich erholen kann.“, fordert sie.
Strenge Auswahl von Unternehmen
Für den Natural Capital Fonds stehen grundsätzlich rund 650 Einzelunternehmen offen. Ins Portfolio schaffen es etwa 50. Diese müssen sich für eine von vier Kategorien qualifizieren: naturbasierte Lösungen, Ressourceneffizienz, Reduzierung von Überproduktion und Zero Waste (kein Müll). Zudem müssen die Unternehmen global tätig sein und eine Marktkapitalisierung zwischen 1 und 40 Milliarden US-Dollar auf die Waage bringen. „Die Unternehmen, die in diese Kategorie fallen, sind meistens sehr innovativ und in einer attraktiven Nische unterwegs.“, betont Fondsmanagerin Donets. Auch verfügen diese über einen längeren, gut belegten Track Record und ein solides Geschäftsmodell.
Der Investitionsfokus liegt auf Entwicklern von Technologien. Die sollen dazu beitragen, die Natur in die Wirtschaft zu integrieren. Regional ist das Fondsportfolio breit diversifiziert. So wird z. B. auch in Gesellschaften aus Schwellenländern investiert, die etwa in den Bereichen Wasser und Müllmanagement spezialisiert sind.
Breite Branchenstreuung
Aktuell besteht das Portfolio aus 54 Einzelpositionen. Branchenschwerpunkte setzen die Vermögensverwalter bei Industrie-Aktien (28,6%), Rohstoff-Unternehmen (13,8%), Konsumgütern (23,8%) und der IT-Branche (9,4%). Regional ist der Fonds breit diversifiziert. Der Löwenanteil (ca. 53%) besteht aus US-amerikanischen Aktien, gefolgt von französischen (11,1%), britischen (10,7%), deutschen (3,9%) und niederländischen (3,0%) Papieren. Die zehn größten Einzeltitel machen zusammen bereits rund 27,5% des Fondsvolumens aus. Darunter finden sich Aktien des britischen Einzelhändlers Tesco (3%), des französischen Umweltdienstleisters Veolia Environment (3%), vom US-Aluminiumkonzern Alcoa (2,8%) oder der französischen Investmentbank Societe Generale (2,6%).
Fondsanteile des LO Funds – Natural Capital können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von maximal 3,00% börsentäglich direkt über die KGV erworben werden. Ein Handel an der Börse ist derzeit nicht vorgesehen. Erträge, die innerhalb des Fondsportfolios anfallen, werden nicht ausgeschüttet, sondern erhöhen den Nettoinventarwert automatisch (thesaurierend).