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Jungheinrich-Führung kauft ein

Jungheinrich will mit Digitalisierung neue Werte schöpfen

Ein Pfeil zeigt nach oben, im Hintergrund unterhalten sich Personen. Copyright: Pixabay
Die aktuellen Engpässe in der globalen Logistik werden das Geschäft von Jungheinrich absehbar beflügeln. Einerseits werden zusätzliche Kapazitäten aufgebaut. Andererseits wird das Unternehmen mit der Digitalisierung neue Werte schöpfen. Der Einstiegszeitpunkt ist günstig.

Bei Jungheinrich gab es Mitte September umfangreiche Insiderkäufe. Aufsichtsratsmitglied Wolff Lange orderte über seine LJH Holding GmbH in mehreren Transaktionen insgesamt knapp 70.000 Vorzugsaktien im Gegenwert von mehr als drei Millionen Euro. Anfang Oktober gesellte sich Andreas Wolf, ebenfalls Mitglied im Aufsichtsrat des Unternehmens, mit einem Kauf in Höhe von knapp 200.000 Euro dazu. Vor einer Woche meldete Aufsichtsratschef Hans-Georg Frey ebenfalls einen Insider-Kauf in Höhe von mehr als 40.000 Euro.

Führungsriege kauft kräftig ein

Die Firmeninsider nutzen offenbar die aktuelle Schwächephase der Jungheinrich-Aktie. Sie orderten Vorzugsaktien im Gegenwert von knapp 3,3 Millionen Euro. Ein Blick auf den Kurschart deutet darauf hin, dass diese Käufe allein aus charttechnischer Sicht zu einem guten Zeitpunkt platziert sein dürften. Die Aktie markierte Ende August bei knapp 48 Euro ihr bisheriges Allzeithoch und der Aufwärtstrend ist auch nach dem aktuellen Rücksetzer um knapp 20% intakt. 

Es dürfte aber auch fundamentale Gründe für die Insiderkäufe geben. Die Jungheinrich AG zählt zu den drei größten Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik weltweit. Im Bereich Flurförderzeuge umfasst die Produktpalette Hubwagen, radunterstützte Stapler, Elektrostapler, Diesel- und Treibgasstapler, Schubmaststapler, Kommissionierer und Hochregalstapler. Im Segment Regale & Lagereinrichtungen bietet das Unternehmen Mehrplatzregale, Hochregale, Einfuhr- und Durchfahrregale, Durchlauf- und Einschubregale, fahrbare Regale, Systembühnen, Kommissionierungsregale sowie Fachbodenregale an. Darüber hinaus offeriert Jungheinrich verschiedene Lösungen für die Lagerorganisation, ergänzt durch Services wie logistische Beratung.

Digitalisierung wird Geschäft beflügeln

Nun hat Jungheinrich die Digitalisierung für sich entdeckt. Der Konzern will sich vom reinen Maschinenbauer zu einem daten- und softwaregetriebenen Unternehmen wandeln. Damit dies gelingt, plant Jungheinrich auch Zukäufe. So will sich der Konzern einen besseren Zugang zu den weltgrößten Märkten China und USA verschaffen und sich für das Wachstum in der Automation rüsten.

Aktuell laufen die Geschäfte für den Lager- und Stapler-Profi rund. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um rund 17% auf gut eine Milliarde Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verdoppelte sich auf 97 Millionen Euro. Für den weiteren Jahresverlauf bleibt Jungheinrich optimistisch und kalkuliert mit einem Umsatzanstieg auf 4 bis 4,2 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll auf 300 bis 350 Mio. Euro (Vorjahr: 218 Mio. €) klettern.

Rücksetzer ist Kaufchance

Nach dem jüngsten Rücksetzer ist die Vorzugsaktie von Jungheinrich mit einem für 2022 geschätzten KGV von rund 17 nicht mehr übermäßig teuer. Daneben winkt eine Dividende von etwas mehr als einem Prozent. Langfristig orientierte Anleger nutzen die aktuelle Korrektur und steigen ein.

Empfehlung: Rücksetzer zum Einstieg nutzen Kursziel: 52,80 EUR, Stop-Loss: unter 34,30 EUR

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