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Fed ist wichtiger als die US-Zwischenwahlen

Kann die US-Notenbank die Zinsbremse weniger scharf anziehen?

Federal Reserve © wikimedia
An den US-Börsen entscheidet sich in diesen Tagen, ob die starke Rally weiter gefahren wird oder die Aktien den nächsten U-Turn aufs Parkett legen müssen. Denn es ruhen derzeit viele Hoffnungen auf einem starken Weihnachtgeschäft in den USA und darauf, dass die US-Notenbank künftig weniger stark bremsen muss. Werden diese Hoffnungen enttäuscht, dreht die Börse.
Die US-Zwischenwahlen gehen praktisch spurlos an den US-Börsen vorbei. Viel mehr Beachtung als die Wahl dürften heute Nachmittag die frischen Zahlen zur Verbraucherpreisentwicklung in den USA sein. Erwartet wird eine Inflation von 7,9%. Das wäre ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vormonat (8,3%).

Von der Entwicklung der US-Preissteigerung wird abhängen, ob die Börsen ihre starke Rally fortsetzen oder doch einen weiteren kräftigen Rücksetzer erleben werden. FUCHS-Kapital hält das Risiko für einen Rücksetzer für größer also die Chance auf eine ungebremste Fortsetzung der Rallye. 

Zinshoffnungen dürften enttäuscht werden

Einerseits sind die Börsen bereits stark gestiegen und stoßen gerade wieder an die obere Begrenzung des Abwärtstrends. Andererseits sprechen auch fundamentale Argumente für neuen Abgabedruck. Wir gehen davon aus, dass die Händler auf dem falschen Zinsfuß erwischt werden könnten. Die Mehrzahl der Börsianer erwartet in den USA nur noch einen Zinsschritt von 50 Basispunkten von der Fed. Die nächste Zinssitzung findet am 14.12. statt. 

Diese Hoffnung auf eine moderatere Zinserhöhung könnte enttäuscht werden. Denn die Fed hat betont, dass sie die Zinsen bis leicht in den restriktiven Bereich wird anheben müssen. Diesen Bereich hat sie aber noch nicht erreicht. Bleibt die Inflationsrate in den USA hoch, dürften die Zinshoffnungen der Börsianer schwinden.

Ölpreis in den USA nach unten verzerrt

Zudem spekulieren viele Börsianer darauf, dass sich das Weihnachtsgeschäft in den USA trotz der Preissteigerungen noch gut entwickelt. Auch diese Hoffnungen stehen auf dünnem Eis. Denn insbesondere die Ölpreise dürften auch den USA bald wieder Kopfzerbrechen bereiten. Ab Dezember soll ein Ölpreisdeckel gelten. Der dürfte aber dazu führen, dass Russland weniger Öl nach Europa und in die USA verkauft. Der Preis wird dann wieder steigen. Derzeit wird er in den USA ohnehin nur durch die Freigabe gigantischer Ölmengen aus den strategischen Reserven künstlich gedrückt. Dass die Amerikaner im Weihnachtsgeschäft wie gewohnt freigiebig sind, bezweifeln wir daher.

Krypto-Beben

Dass die Börsen derzeit relativ robust sind, zeigt aber auch das Krypto-Beben. Die Pleite von FTX hat die Kurse der Kryptowährungen massiv unter Druck gesetzt. Der Bitcoin ist allein in einer Woche um 21% gefallen. Viele kleinere Kryptowährungen sogar noch viel stärker. Allerdings zeigt sich beim Gesamtblick auf den Markt, dass es sich um eine weitere Stufe der Marktbereinigung handelt (FB vom 11.10). Das bedeutet zugleich auch, dass große Währungen und Plattformen (z. B. Binance, coinbase) an Marktmacht gewinnen. Anleger, die strategisch von Kryptowährungen und der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie überzeugt sind, nutzen den Kursrutsch für Käufe. 

Spekulation auf Ukraine-Frieden?

Gestützt werden die Börsen vermutlich gerade auch durch Spekulationen auf eine Friedens-Chance in der Ukraine. Dem Vernehmen nach gibt es derzeit geheime Konsultationen zwischen Washington und Brüssel, in denen die Möglichkeit von Friedensverhandlungen zwischen Russland und der NATO ausgelotet werde. Das schreibt die italienische Zeitung La Repubblica unter Berufung auf diplomatische Quellen. Demnach solle sich ein Fenster für Verhandlungen öffnen, wenn die ukrainische Armee die Stadt bis zum Dnepr zurückerobert hat. In Russland munkeln Beobachter parallel dazu, dass die Evakuierung und der offenbar stattfindende Rückzug aus Cherson mit dem US-Verhandlungsszenario zu tun hat und nicht mit militärischer Notwendigkeit.

Fazit: Die Erholungsrallye im Bärenmarkt ist weit gefahren und hat ihr Zwischenziel eigentlich erreicht. Sowohl fundamental wie auch technisch sehen wir darum derzeit kaum weitere Luft nach oben. Relevanter Impulsgeber wird die Entwicklung der US-Verbraucherpreise sein. Anleger die am vorigen Tief gekauft haben, realisieren Teilgewinne und sichern Positionen ab. Mit neuen Käufen noch abwarten.
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