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Ausschüttungen werden wieder hochgefahren

Krones hat allerhand zu tun

Mehrere aufgereihte Glasflaschen. © Hartmut Kosig / Getty Images / iStock
Das Industrieunternehmen Krones kann sich über volle Auftragsbücher freuen. Allerdings wird die angespannte Versorgungslage mehr und mehr zum Problem. Was wiegt mehr? Im Aufsichtsrat scheinen sich die ersten Mitglieder recht sicher zu sein.

Den volumenmäßig größten aktuellen Insider-Kauf gab es Anfang April bei der Krones AG. Aufsichtsratsmitglied Petra Schadeberg-Herrmann orderte über die Schawei GmbH in zwei Transaktionen insgesamt 13.550 Krones-Aktien im Gegenwert von knapp einer Million Euro (991.950 Euro). Damit baut die Schadeberg-Familie ihren Anteil am Unternehmen deutlich über die 5%-Marke aus.

Bayerischer Spezialist für Flaschenabfüllung

Krones plant, entwickelt und fertigt Einzelmaschinen sowie schlüsselfertige Anlagen für alle Bereiche der Abfüll- und Verpackungstechnik und die Getränkeproduktion. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Konzernen in der Branche. Zu den Abnehmern gehören global tätige Unternehmen aus den Bereichen Getränke-, Lebensmittel- sowie Chemie- und Pharmaindustrie. 

Krones bietet vom Bau von Getränkefabriken bis hin zur Auslieferung der fertigen Produkte sämtliche Services aus einer Hand. Um Produktionsabläufe zu verbessern, arbeitet das Unternehmen eng mit seinen Kunden zusammen und entwickelt individuell abgestimmte Produkte und Dienstleistungen. Ein umfangreiches Service-Angebot, dass die weltweite Montage, Inbetriebnahme, Wartung sowie den Umbau von Anlagen umfasst, rundet das Dienstleistungsspektrum ab. 

Hohe Nachfrage trifft auf angespannte Produktionslage

Das gute Standing im Markt verleiht dem Unternehmen eine gewisse Preissetzungsmacht. Zu Monatsbeginn meldete Krones eine weiterhin gute Auftragslage - das ist ein solides Fundament für ein erfolgreiches 2022. Allerdings verlängern sich aktuell die Durchlaufzeiten von Projekten, bedingt durch die anhaltend hohe Nachfrage und Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Materialen, sodass der Abfüllspezialist eine Preiserhöhung um 4% zum Monatsersten angekündigt hat. Auch der Krieg in der Ukraine dürfte die Geschäftsentwicklung beeinträchtigen. 

Für das laufenden Jahr rechnet die Unternehmensführung daher mit einem geringerem Umsatzwachstum als im vergangenen Jahr und peilt ein Plus von 5% bis 8% an. Die operative Marge (Ebitda-Marge) soll zwischen 8% und 9% liegen. Im vergangenen Jahr betrug das Umsatzplus 9,4% (3,63 Mrd. Euro), die Ebitda-Marge kletterte von 6,2% auf 8,1%. 

Ausschüttungen werden wieder hochgefahren

Dieser guten Entwicklung zollt der Vorstand Rechnung und schlägt der Hauptversammlung am 31. Mai eine Dividende in Höhe von 1,40 Euro je Aktie vor. Ein Jahr zuvor gab es, coronabedingt, nur eine Minimumausschüttung von 0,06 Euro je Aktie. Gemessen am aktuellen Aktenkurs kommt Krones damit auf eine Ausschüttungsrendite von knapp 2%. Mittel- und langfristig sollen 25 bis 30 Prozent des Konzerngewinns an die Aktionäre ausbezahlt werden. 

Mit einem für 2023 geschätzten KGV von rund 11 ist und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,62 ist die Krones-Aktie aus fundamentaler Sicht nicht teuer. Im Kursverlauf zeichnet sich um 70 Euro langsam ein Boden ab. Mittel- und langfristig orientierte Anleger bauen hier erste Investments auf.

Empfehlung: kaufen Kursziel: 93,65 EUR, Stop-Loss unter 64,30 EUR
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