Kursrückgänge gezielt vermeiden
Am besten und schönsten wäre es bei der Geldanlage, von steigenden Kursen zu profitieren, unvermeidliche Korrekturphasen an den Börsen aber nicht mitzumachen. Diverse vermögensverwaltende Anlagekonzepte gehen auf diese Zielvorstellung ein. Die weit verbreitete Schwäche: Sie greifen jedoch oftmals zu kurz oder reagieren erst dann, wenn ein Großteil einer Abwärtsbewegung am Aktienmarkt bereits vollzogen.
Die klassische Diversifikation auf verschiedene Anlageklassen, z. B. in Aktien und weniger riskante Anleihen, funktioniert schon lange mehr schlecht als recht. Die dauerhafte Niedrigzinspolitik der Notenbanken hat den Anleihemarkt unattraktiv gemacht. Viel besser wäre es, mit flexiblen Aktienquoten auf eine Veränderung im Börsenumfeld zu reagieren. Die Kunst der Risikosteuerung besteht dabei darin, bereits dann vorsichtig auf das Bremspedal zu treten, wenn nach außen hin noch alles in Ordnung scheint.
Risikomanagement per Timing
Es gibt inzwischen verschiedene Fonds, die dieses Risikomanagement mit Timing versuchen. Der methodische Ansatz ist immer gleich: In rosigen Börsenzeiten soll die Aktienquote besonders hoch sein und so ein Großteil des Renditepotentials genutzt werden. In unruhigen Zeiten wollen Fondsmanager hingegen nur wenig investiert sein und so eine Abwärtsspirale an den Börsen nicht in vollem Umfang mitmachen. Unter dem Strich, so das Kalkül, soll damit die Risikokurve geglättet und Anleger vor zu großen Draw Downs geschützt werden.
In der Praxis erweisen sich jedoch viele dieser Konzepte als suboptimal. So werden die Investitionsquoten oft zu spät herunter gefahren, weil es am Markt erst Anzeichen für eine Korrektur geben muss (Trendfolge). Die Folge: Ein Großteil des Weges nach unten ist dann bereits gegangen.
Risikosteuerung über die Aktienquote
Optimal wäre es, wenn Aktienquoten bereits angepasst werden, bevor die eigentliche Bewegung einsetzt. Dies gilt in beginnenden Haussephasen genau so wie in beginnenden Bärenmärkten. Die Fondsstrategen von Vates Invest haben mit dem Vates Parade Fonds ein Anlageprodukt, das diese Aufgabe sehr gut erfüllt. Im Corona-Krisenjahr 2020 hat sich der Vates Parade Fonds auffallend stabil gezeigt. So lag der Fonds am tiefsten Punkt des Corona-Crashs im März gegenüber dem Startwert im Januar nur mit minus 4,6% unter Wasser. Verglichen mit einem Minus von rund 35% im S&P 500 Index ist das ein Spitzenwert.
Ein ausgefeiltes und streng regelbasiertes Ampelsystem hat diesen Erfolg möglich gemacht. Das System kann recht frühzeitig steigende von stark fallenden Börsenphasen unterscheiden und anzeigen. Hinter der Ampel steckt folgende Grundannahme: Konjunktur und Geldpolitik sind seit Jahrzehnten die wichtigsten Einflussfaktoren für die Zyklen des Aktienmarktes. Nahezu jeder Bärenmarkt fiel demnach mit geldpolitischen Restriktionen und/oder konjunktureller Verlangsamung zusammen. Eine systematische Analyse dieser Zyklen erlaubt somit im Umkehrschluss ein erfolgreiches Aktienquotenmanagement.
Eine Ampel weist den Weg
Die Fondsmanager von Vates Invest betrachten in diesem Zusammenhang ein breites Set aus konjunkturellen, geldpolitischen und Sentiment-Indikatoren. Diese werden zu einem Makro-Modell, der sogenannten Vates-Ampel, verarbeitet. In den positiven Phasen ist der Fonds mit hohen Aktienquoten investiert, in den negativen Phasen wird das Portfolio abgesichert. Die Bandbreite der Investmentquote kann dabei von minus 33 bis plus 133% schwanken.
Umgesetzt wird die Anlage mit Einzelaktien und Terminkontrakten auf den S&P 500 Index. Die Auswahl der Einzeltitel erfolgt rein quantitativ mit dem hauseigenen kollektiven Investment-Intelligenz Ansatz (TIC). Aktuell befinden sich rund 75 unterschiedliche Aktien im Fondsportfolio. Darunter finden wir Aktien von Amazon.com (3,64%), Microsoft (3,47%), Alphabet (3,15%), CarMax (2,74%) oder Warner Music (2,07%). Die zehn größten Positionen machen rund ein Viertel des Fondsvolumens aus. Das Wechselkursrisiko Euro/Dollar wird auf Fondsebene weitgehend abgesichert.
Hohe Renditeziele, hohe Kosten
Einmal im Kalenderjahr werden Dividendenerträge an die Anteilsinhaber ausbezahlt. Fondsanteile können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von max. 5,00% börsentäglich direkt über die KVG erworben werden. Ein Handel über die Börse findet aktuell nicht statt. Die laufenden Kosten (TER) betragen rund 1,92% p.a. Darüber hinaus wird eine Performance-Gebühr in Höhe von 10% einbehalten, sofern die Wertentwicklung des Fonds die Marke von 8,00% pro Jahr übersteigt und zudem ein neues Hoch erreicht wird (High-Water-Mark).
Fazit: Der Vates Parade Fonds eignet sich für langfristig orientierte Anleger, die zwar Renditechancen an den Aktienmärkten nutzen, aber vor allem Aktiencrashs ausschließen und Kursverluste gering halten wollen. Der Fonds ist zwar nicht ganz preiswert, das Geld unseres Erachtens aber wert, wenn er sein Anlageversprechen erfüllt.