Letzte Haltelinien im Visier
Jetzt wird es brenzlig an den Aktienmärkten. Der DAX kämpft darum, die Unterstützung von 11.800 Punkten zu verteidigen. An den US-Aktienbörsen rückt wieder die technisch wichtige 200-Tagelinie in den Blick. Sie verläuft im Dow bei etwa 23.500 Punkten, im S&P 500 liegt sie bei ca. 2.550 Zählern. Fallen die Börsen unter diese Linien, steht ein zügiger Abverkauf bevor.
Wir meinen, dass die Börsen jetzt nicht stürmisch nach unten durchrutschen werden. Dafür gibt es einige Gründe. So ist die aktuelle Stimmung der Profis gerade ausgesprochen mies. Der Angst-Gier-Indikator liegt bei 7 – die ängstliche Zurückhaltung ist also gerade sehr hoch. Die bis vor kurzem dominierende Euphorie ist völlig verflogen. Das spricht eigentlich dafür, dass es an den Börsen kurzfristig eher wieder nach oben gehen müsste.
Anhaltend gute Konjunkturlage
Einen prompten Bruch des seit Jahren bestehenden Aufwärtstrends an den Börsen halten wir für unwahrscheinlich. Dagegen sprechen die anhaltend robuste Konjunkturlage. Insbesondere in den USA warten nun viele Unternehmen mit deutlichen Gewinnsteigerungen auf. Wir erwarten außerdem, dass sich die Sorgen um eine Eskalation des Handelskrieges mit den USA (Stichwort Strafzölle) weitgehend in Luft auflösen werden. Die ersten Ausnahmeregelungen wurden bereits getroffen.
Für dieses Szenario spricht auch, dass trotz der Börsenkorrektur längst noch nicht massenhaft Geld abgezogen wird. Die Investoren, die jüngst verkauft haben, haben die frei gewordenen Gelder noch nicht in großem Stil anderweitig investiert. Das meiste frei gewordene Geld wird aktuell an der Seitenlinie geparkt. Ein kleiner Teil der liquiden Mittel wurde in Rohstoffe investiert.
Mittelfristig auf Seitwärtsbewegung einstellen
Mittelfristig bleiben die Märkte aber im Korrekturmodus. Das heißt, dass es Aufwärtsbewegungen geben wird, die aber nicht zügig zu neuen Höchstkursen führen. Vielmehr werden die Börsen in den nächsten Wochen stark nachrichtengetrieben Auf und Ab schaukeln. Getrieben werden sie dabei von eher kurzfristigen Tradern, die schnelle Gewinne machen wollen und diese auch flott realisieren. Die Volatilität an den Märkten wird daher hoch bleiben.
Für Value-Anleger bietet dieses Umfeld aber einige Chancen. Sie können die nervösen Kurstaucher einzelner Aktien sehr gut zum Einstieg oder Ausbau der Positionen nutzen. So gibt es etliche Value-Aktien angesichts der gefallenen Kurse inzwischen wieder zu attraktiven Preisen. Allerdings müssen langfristige Investoren auch aushalten, dass die Werte kurzfristig nochmal mit dem Markt abtauchen.
Fazit: Die Hausse ist vorbei, die Aktienmärkte haben in ein Korrektur-Szenario geschaltet. Einen Crash erwarten wir nicht. Wir gehen davon aus, dass die langfristigen Aufwärtstrends erneut bestätigt werden.
Hinweis: Wenn Sie mit uns persönlich über die Märkte, unsere Erwartungen für die weiteren Entwicklungen und Anlagechancen sprechen wollen, dann besuchen Sie uns gern am 13./14. April auf der Invest in Stuttgart.