Leuchtturm unter den Sorgenkindern
Italiens Bankenlandschaft ist zwar angeschlagen, aber es gibt auch Ausnahmen wie die Banca Farmafactoring S.p.A. Das Institut wurde 1985 von verschiedenen italienischen Pharma- und Healthcare-Unternehmen gegründet. Hauptaufgabe ist das zentrale Kreditmanagement sowie die Absatzfinanzierung (Factoring) für die beteiligten Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen.
Im Jahr 2006 expandierte das Unternehmen nach Spanien, wenig später nach Portugal. Seit fünf Jahren besitzt das Geldhaus eine Vollbanklizenz und treibt seit dem seine internationale Expansion voran. Mit dem Kauf der Magellan Group im Juni 2016 sind die Italiener nun auch in Polen, der Tschechischen Republik, der Slovakei sowie seit kurzem auch in Griechenland aktiv. Größter Anteilseigner (Aktienpaket von 45,669%) ist die BFF Luxemburg S.a.r.l., eine Tochter des US-Hedgefonds Centerbridge Partners L.P.
Die Bankengruppe ist solide finanziert und verzeichnet seit Jahren starkes Geschäfts- und Gewinnwachstum. In den vergangenen fünf Jahren stieg das Eigenkapital der Bank von knapp 240 Mio. Euro auf zuletzt mehr als 360 Mio. Euro (plus 50%). Der Nettogewinn hat sich im selben Zeitraum von rund 48 Mio. Euro auf etwa 95,5 Mio. Euro beinahe verdoppelt. Die harte Kernkapitalquote CET Tier1 liegt mit 14% deutlich über den gesetzlich geforderten Mindestquoten.
Gute Gewinnerwartungen
Das Geschäft läuft. Bis Ende September 2017 kletterten die Kreditvolumina gegenüber dem Vorjahr um rund 17% auf 2.595,8 Mio. Euro (9M16: 2.211 Mio. EUR). Der Nettogewinn stieg im Gesamtjahr 2017 um gut ein Drittel von 72,1 Mio. Euro auf 95,5 Mio. Euro.
Die Aktie ist erst seit April 2017 an der Mailänder Börse gelistet. Gegenüber dem IPO-Preis von 4,70 Euro liegt das Papier gut 20% im Plus. Eine Dividendenrendite von knapp 9% ist auch nicht zu verachten. Allerdings schüttet die Bank auch den gesamten Nettogewinn aus.
Die kleine Banca Farmafactoring ragt positiv aus der Liste italienischer Finanzinstitute heraus. Das Factoring-Geschäft mit öffentlichen Verwaltungen und Pharmaunternehmen ist relativ risikoarm und wachstumsstark. Langfristig orientierte Anleger kaufen erste Stücke.
i |
Kennzahlen |
Kursentwicklung |
Umsatz (2017)*: 192,5 Mio. |
|
|
Gewinn je Aktie (2017)*: 0,49 |
||
Marktkapitalisierung*:969,61 Mio |
||
KGV (2019e): 9,50 |
||
Div.-Rendite: 8,63% |
||
* in EUR |
|
Empfehlung: kaufen
Kursziel: 7,24 EUR, Stop-Loss: unter 5 EUR (Schlusskurs Mailand)
Kurschance: 27% | Verlustrisiko: 12%