LPKF arbeitet am Turnaround
LPKF Laser & Elektronics, gelistet im Kleinwerteindex SDAX, hat seit Jahresbeginn 30% an Wert verloren. Die Firma stellt Maschinen und Lasersysteme zur Mikromaterialbearbeitung her. Diese kommen z. B. in der Elektronikfertigung, der Medizintechnik, der Automobilbranche oder im Solarbereich zum Einsatz. Die Corona-Krise hat den Laserspezialisten schwer getroffen. Der Konzernumsatz sank um knapp ein Drittel auf 96,23 Mio. Euro in 2020. Das operative Ergebnis sackte sogar um knapp 65% auf 6,06 Mio. Euro ab.
Jüngsten Unternehmensangaben zufolge, soll das laufende Jahr wieder besser werden. Vergangene Woche bestätigte der Laserspezialist seine Zielprognose für 2021 und rechnet weiter mit einem Umsatz zwischen 110 und 120 Millionen Euro. Auch bei der Marge peilt LPKF eine Verbesserung an. Gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sie dieses Jahr zwischen 10% und 13% Prozent liegen.
Neue Technologie, neue Geschäfte
Einen echten Impuls erwartet das Unternehmen bei der LIDE-Technologie. Die wird in der Serienfertigung von Glaswafern in der Halbleiterindustrie eingesetzt. Das von LPKF entwickelte Verfahren (Laser Induced Deep Etching) ermöglicht es, dünnes Glas schnell, präzise und ohne Beschädigungen (Mikrorisse) zu bearbeiten. Das Verfahren ist eine Grundlagentechnologie für viele Bereiche der Mikrosystemtechnik (Fertigung von Mikrochips, Displays oder Sensoren). Den ersten Auftrag dazu hat LPKF Anfang Juni erhalten.
Mit einem für 2022 geschätzten KGV von rund 23,5 ist der Titel zwar noch kein Schnäppchen. Doch im Kursverlauf zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Langfristige Anleger kaufen eine erste Position und bauen ihr Investment bei weiterer Verbesserung der Lage aus.