LVMH: Aktie dürfte von Umstrukturierungen profitieren
Ob Ringe, Ketten, Ohrstecker oder Uhren – Schmuckverkäufe landen mit +561% gegenüber dem durchschnittlichen Tagesumsatz im Oktober auf Platz 2 der Kategorien mit Spitzenumsätzen am Black Friday. Und da es am Heiligen Abend gern einmal etwas Besonderes für den oder die Liebste(n) sein kann, sind es vor allem Luxus-Hersteller wie LVHM, die sich ein ordentliches Stück vom Weihnachts-Shopping-Kuchen abschneiden.
Luxusmarken ohnegleichen
LVHM Moet Hennessy Louis Vuitton zählt mit Rechten an über 75 Premiummarken aus den Bereichen Wein & Spirituosen, Mode & Lederwaren, Parfüms & Kosmetik sowie Uhren & Schmuck zu den größten Luxusgüter-Konzernen der Welt. Neben den beiden namensgebenden Marken (Louis Vuitton und Moet Hennessy) zählen auch Bulgari, Givenchy, Kenzo, Dior oder Fendi zum Markenportfolio des Konzerns. Am „Luxusjuwel“ Hermès (ISIN: FR0000052292 – Krokodil-Taschen, Seidentücher, Parfums…) ist LVMH ebenfalls beteiligt und hält rund 1,2% der Aktien.
Luxusgüter-Aktien wie LVMH hatten in diesem Jahr einen schweren Stand, da vor allem die chinesische Nachfrage schwächelt. Im dritten Quartal sank der Konzernumsatz des Branchenführers um 4,4% auf 19,08 Mrd. Euro. Das Wein- und Spirituosengeschäft verzeichnete dabei den stärksten Rückgang. Hier musste LVMH einen Umsatzminus von rund 7% verbuchen. Nachdem die Nachfrage während der Pandemie stark angestiegen war, kämpfen die Spirituosenhersteller nun mit einer Normalisierung des Konsums. Der Luxusriese reagiert auf die veränderten Bedingungen mit einer umfassenden Umstrukturierung und wechselt bei mehreren Luxusmarken die Führungsspitze aus.
Wachstumschancen in Indien
Neue Wachstumschancen sieht LVMH dagegen in Indien. Der zum Markenportfolio gehörende Juwelier Bulgari baut derzeit seine Präsenz auf dem Subkontinent aus, um vom starken Wachstum und der günstigen demografischen Entwicklung zu profitieren. „Wir erwarten in den kommenden Monaten oder Jahren eine größere Nachfrage nach Luxusgütern, was Indien, wenn nicht in die Top drei, so doch wahrscheinlich in die Top fünf oder Top acht der Weltmärkte bringen wird“, ließ Bulgari-CEO Jean-Christoph Babin wissen.
Bulgari in China
Zudem wird Bulgari in den kommenden zwei Jahren seine E-Commerce-Präsenz in China ausbauen, um mehr Luxuskunden in kleineren Städten zu erreichen. Dies ist effizienter als neue Geschäfte zu eröffnen. Gelingt China die Rückkehr auf den Wachstumspfad, dürfte sich die Nachfrage nach Luxusgütern schnell wieder erholen. Ohnehin ist die diesjährige Schwäche des Segments zum Teil auf einen Basiseffekt zurückzuführen.
Denn das Jahr 2023 entwickelte sich ungewöhnlich stark, da die Nachfrage durch die Ersparnisse der Verbraucher aus den Pandemiejahren angekurbelt wurde. Der Aktienkurs hat seit dem Jahreshoch Mitte März rund 30% korrigiert. Mit einem KGV um 21 ist LVMH inzwischen nicht mehr teuer. Mittel- und langfristig orientierte Anleger kaufen erste Stücke und bauen ihr Investment in einem sich abzeichnenden Turnaound weiter aus.