Markterfahrung zählt
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
es war ein rekordträchtiger März und ein ebenso rekordträchtiges ersten Börsenquartal 2020 – mit tiefroten Zahlen an den Weltbörsen. Das Corona-Virus hat die Märkte kalt erwischt und so manchem Investor die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Binnen weniger Tage stürzten die Kurse buchstäblich ein. In den großen Indizes ging es zwischen 20% und fast 40% abwärts.
Ein kleines Virus stellt die Märkte auf den Kopf
Für viele Anleger ist das Neuland. Zwar schwankten die Börsen auch in den vergangenen Jahren. Aber letztlich ging es seit dem Einschreiten der Notenbanken nach der Lehman-Krise nur aufwärts. Seit gut 10 Jahren kletterten die Aktien nach oben – in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 sogar immer steiler. Weder der Brexit, noch der lange und harte Handelsstreit zwischen den USA und China konnten die Kurse wirklich bremsen.
Ein kleines Virus hat nun aber die Kraft, die ganze Welt auf den Kopf zu stellen. Es wirkt meiner Meinung nach aber nur als Katalysator. Denn es hat den ohnehin schon lange überfälligen Abgleich zwischen Finanzmärkten und Realwirtschaft ausgelöst. Die Bewertungen an den Finanzmärkten waren der Realwirtschaft schon geraume Zeit enteilt. Problematisch – und in der Art auch ein Novum - ist lediglich, dass uns das Virus dazu zwingt, die realwirtschaftlichen Folgen eines längeren Lockdowns in etlichen großen Wirtschaften zu kalkulieren.
In jeder Krise stecken Chancen
Das Corona-Virus zwingt die Marktteilnehmer dazu, nicht nur „ein wenig Luft“ aus zu hohen Bewertungen zu lassen. Vielmehr muss praktisch über Nacht eine Rezession in etlichen Ländern einkalkuliert werden. Die Lösung dieser Gleichung mit diversen Variablen wird die Märkte noch geraume Zeit beschäftigen.
Das ist eine Herausforderung. Die Situation bietet aber auch Chancen für Anleger. Das jedenfalls lehrt uns unsere langjährige Erfahrung – und darum bleiben wir zuversichtlich. Ich hoffe, Sie bleiben es auch. Ihr,