Microsoft: Große Pläne mit LinkedIn
Das Karriere-Netzwerk LinkedIn ist die bislang teuerste Neuerwerbung von Microsoft. Auch sonst hat sich der Software-Konzern neu strukturiert.
ISIN: US 594 918 104 5 | Kurs: 62,68 USD | Stand: 15.12., 12 Uhr | Kurschance: 14% | Verlustrisiko: 20% | Stiftungsgeeignet
Der Software-Konzern Microsoft war in diesem Jahr ebenfalls gut auf Einkaufstour. Jüngste und bislang teuerste Neuerwerbung in der Firmengeschichte ist das große Karriere-Netzwerk LinkedIn. Insgesamt 26,2 Mrd. Dollar ließ sich Microsoft seinen Einstieg ins Social-Media-Geschäft kosten. Entsprechend groß sind die Erwartungen auf einen Return. Der Kauf der auf den Business-Bereich ausgerichteten Plattform ist für den Software-Riesen eine strategische Investition. LinkedIn verfügt über rund 400 Mio. Nutzer, die auch Zielgruppe von Microsoft sind. Abgesehen von wenigen Geschäftsbereichen erlöst der Konzern den Großteil seines Umsatzes mit Business-Nutzern, ob nun bei Windows- und Office-Anwendungen oder den immer wichtiger werdenden Cloud-Diensten. Der Deal wurde von den Wettbewerbsbehörden abgesegnet. Der Integration der Social-Media-Plattform in den Softwarekonzern steht also nichts mehr im Wege. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wo Microsoft Schnittstellen zu dem sozialen Netzwerk herstellen wird. Dies dürfte sich nicht nur auf direkte Werbung beschränken. Vielmehr könnte die Kommunikation auf der Karriere-Plattform künftig stärker auf Microsoft-Produkte wie Skype oder Outlook ausgelegt werden. Microsoft hat sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich verändert. Der neue Firmenchef, Satya Nadella, der seit dem 4. Februar 2014 das Unternehmen lenkt, hat den Softwarekonzern kräftig umgebaut. Die „Windows-Sparte“ hat an Bedeutung eingebüßt, das Cloud-Geschäft wird zum neuen Wachstumsmotor. Open-Source-Programme werden inzwischen nicht mehr als Gegner, sondern als sinnvolle Partner gesehen, wichtige Produkte für die Konkurrenz-Betriebssysteme Android und iOS angepasst. Microsoft wandelt sich vom Verkäufer von Programmen zu einem Service-Unternehmen, das Software als Dienstleistung mit regelmäßigen Updates verkauft. Dabei konnte Microsoft vor allem mit einem anhaltend hohen Wachstum im Cloud-Geschäft überzeugen (Umsatz + 8% auf 6,4 Mrd. Dollar). Der erfolgreiche Unternehmenswandel zeigt sich auch im Kursverlauf der Aktie. Mit rund 63 USD notiert Microsoft auf einem neuen Allzeithoch. Die Aktie ist ein Basis-Investment im Bereich der Software-Hersteller. Angesichts des erreichten Kurses erscheint uns der Titel aktuell nicht mehr wirklich günstig. Die Wandlung zum Dienstleistungsunternehmen sorgt jedoch für Kurspotenzial. An schwachen Börsentagen können Anleger erste Positionen in Microsoft aufbauen.Empfehlung: um 56 USD kaufen
Kursziel: 73 USD; StoppLoss: unter 50 USD