Nagarro SE - umgekehrte SKS-Formation
Die Aktie der Nagarro SE erscheint aus charttechnischer Sicht besonders aussichtsreich. Dem Kurs des Software-Entwicklers gelingt zur Wochenmitte der Anstieg über einen wichtigen technischen Widerstand. Doch nicht nur das: Bleibt der Ausbruch nachhaltig, wird damit eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter Formation mustergültig abgeschlossen. Kurzfristig hat die Aktie damit deutliches Kurspotential – auf mittlere Sicht könnte sogar der noch gültige Abwärtstrend beendet werden.
Ein Aktienchart als Tannenbaum
Das langfristige Chartbild von Nagarro erinnert an den typischen „Tannenbaum“. Nach einer langen Phase dynamischer Kurssteigerungen fallen die Notierungen beinahe ebenso schnell wieder in sich zusammen. In diesem Fall kletterte der Kurs des Digitalisierungsprofis von Mai bis Dezember 2021 wie an der Schnur gezogen aufwärts. Handelte die Aktie im Mai 2021 noch bei Kursen um 86 Euro, mussten rund sieben Monate später bereits rund 200 Euro je Aktie auf den Tisch gelegt werden.
Ihren bisherigen Höchstkurs markierte die Nagarro-Aktie direkt am ersten Handelstag den neuen Börsenjahres 2022 bei 212 Euro. Gemessen vom Mai-Tief stieg der Börsenwert des Software-Herstellers um rund 146%. Während der Aufwärtsbewegung bot die 50-Tage-Linie eine verlässliche Unterstützung bei temporären Kursrückgängen. Spätestens an dieser Stelle wurden Konsolidierungsphasen beendet und die Nagarro-Aktie setzte ihren Aufwärtstrend fort.
Trendwende gleich zum Jahresbeginn
Anfang Januar ließ dann aber ein heftiger Rücksetzer den Aktienkurs deutlich unter die 50-Tage-Linie einbrechen. Binnen weniger Handelstage sackte der Börsenwert von Nagarro um gut ein Viertel ab. Der bis dato stabile Aufwärtstrend war Geschichte – die Nagarro-Aktie ging in eine Abwärtsbewegung über. Anfang März notierte der Titel mit Kursen um 115,00 Euro bereits knapp 50% unter Höchstkurs.
Erst von diesen Niveau aus gelang eine erste nennenswerte Gegenbewegung. Bis Ende März zogen die Notierungen um knapp ein Drittel auf rund 153 Euro an. Doch dieser steilen Rally ging schon bald die Luft aus. Seit Ende Juni „arbeitet“ die Aktie nun an einer Bodenbildung. Im Kursverlauf ist der Ansatz eines ersten und zaghaften Aufwärtstrends bereits erkennbar.
Aktie versucht sich am Überwinden der Nackenlinie
Im Chart hinterlässt der Verlauf das Bild einer umgekehrten SKS-Formation (Schulter-Kopf-Schulter). Der Bereich um 115 Euro ist hier zugleich Widerstandsbereich und Nackenlinie der SKS-Formation. Gelingt dem Titel der nachhaltige Ausbruch über diesen Widerstand, wird die kurzfristige Trendwendeformation mustergültig abgeschlossen. In diesem Fall hätte die Aktie zunächst „Luft“ bis etwa 133 Euro.