Nibe Industrier AB baut Geschäfte stark aus
Der Sektor Gebäudesanierung dürfte massiv von einer Ampel-Koalition in Deutschland profitieren. Innerhalb dieses Sektors wird es insbesondere bei Heizungsanlagen wiederum zu einer Verschiebung weg von Gas und Öl und hin zu Wärmepumpen kommen. Die können - neben einer besseren Dämmung - die CO2-Bilanz von Gebäuden substanziell verbessern. Ein Profi in diesem Bereich, der in den nächsten Jahren gute Geschäfte machen dürfte, ist die schwedische NIBE Gruppe.
Heizungs- und Energie-Effizienz-Spezialist
Die NIBE Gruppe ist ein weltweit agierender Konzern. Sie entwickelt und vertreibt Energieeffizienz-Lösungen, die in allen Gebäudearten zum Einsatz kommen. Kunden können ihren Energieverbrauch senken und die Umweltauswirkungen minimieren. Darüber hinaus versorgt NIBE den Markt mit Komponenten und Lösungen für intelligente Heiztechnologie sowie Steuerung in den Bereichen Industrie und Infrastruktur.
Die Ursprünge des Unternehmens liegen in der schwedischen Provinze Smaland. Dort gründete Nils Bernerup (die ersten beiden Buchstaben seines Vor- und Nachnamens ergeben NIBE) im Jahr 1949 eine Firma um Rohrheizelemente zu vertreiben. Seit 1989 ist NIBE eine Aktiengesellschaft und seit 1997 börsennotiert.
Starkes Wachstum durch gezielte Übernahmen
Der Konzern ist in den vergangenen Jahrzehnten vor allem durch zahlreiche Übernahmen stark gewachsen. Mittlerweile gehören mehr als 100 eigenständige Unternehmen zur NIBE-Gruppe. In Deutschland zählen z. B. die beiden Wärmepumpenspezialisten Waterkotte und alpha innotec zum Konzern. Jüngste Übernahmen der Schweden war der Kauf eines 50%-Anteils des britischen Wärmepumpenspezialisten Go Geothermal Ltd. im Sommer dieses Jahres. Damit stärkt NIBE seine Position auf dem schnell wachsenden britischen Markt für Wärmepumpen.
Den Konzernumsatz hat NIBE in den vergangenen fünf Jahren auf 27,2 Mrd. SEK im Jahr 2020 mehr als verdoppelt. Das operative Ergebnis stieg parallel auf 3,4 Mrd. SEK. Obwohl die Gruppe in viele einzelne Unternehmen gegliedert ist, kann sich die Rentabilität sehen lassen. Die operative Marge liegt, konzernweit gesehen, bei fast 14%.
Rücksetzer ist Einstiegschance
Solch wachstumsstarke Aktien bekommt man selten „günstig“. So liegt das für 2022 geschätzten KGV der Gruppe aktuell bei rund 55. Allerdings bietet der momentane Kursrücksetzer allen Trendfolgern eine willkommene Einstiegsgelegenheit. Seit dem Allzeithoch bei rund 128 SEK Mitte September hat der Titel rund 18% korrigiert. Der Aufwärtstrend ist intakt.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 142 SEK, Stop-Loss: unter 90 SEK (SK Börse Stockholm)