Ohne MTU Aero Engines wäre der Himmel leerer
MTU Aero Engines profitiert erheblich von der Dollarstärke. Das Unternehmen ist ein führender Hersteller von Triebwerksmodulen und -komponenten sowie von kompletten Flugzeugtriebwerken (z. B. Airbus und Boeing) und Industriegasturbinen. Das Unternehmen beliefert sowohl Hersteller sowie Betreiber von Flugzeugen und Industriegasturbinen auf der ganzen Welt. Wer Waffenhersteller konsequent ausschließen will, muss aber einen Bogen um MTU machen. Denn im Militärbereich gilt MTU auf nationaler Ebene als Systempartner für das alle Flugtriebwerke der Bundeswehr. Auch an Antrieben für die Militärmaschinen Tornado, Eurofighter/Typhoon und den Militärtransporter A400M arbeitet MTU mit.
National und international ist der Konzern maßgeblich an allen zentralen Technologieprogrammen beteiligt und kooperiert unter anderem mit General Electric und Rolls-Royce. Da die Geschäfte mit Flugzeugteilen und Turbinen fast ausschließlich in US-Dollar abgerechnet werden, gilt das Unternehmen als besonders dollarsensitiv. Dies machte sich bereits bei den Unternehmensergebnissen zum zweiten Quartal bemerkbar. So zog der Umsatz im Jahresvergleich um 27% auf fast 1,3 Mrd. Euro an. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) stieg sogar um 54% auf 159 Millionen Euro.
A320-Triebwerk schiebt Umsatz und Gewinn an
Vorstandschef Reiner Winkler rechnet für das Gesamtjahr mit einem Rekordumsatz zwischen 5,2 und 5,4 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebit dürfte den Vorjahreswert von 468 Mio. Euro um rund ein Viertel übertreffen. Besonders gut läuft das Geschäft mit dem Getriebefan-Triebwerk für die Mittelstreckenjets der Airbus Modellfamilie A320neo. Der Antrieb muss seltener gewartet werden als gedacht. Dadurch steigt zwar der Serviceumsatz des Konzerns weniger stark, doch an Laufzeitverträgen mit den Airlines verdient MTU wegen des geringeren Aufwands entsprechend mehr.
Mit einem KGV unter 19 ist MTU Aero Enginges aktuell vergleichsweise günstig bewertet. Dies sieht BlackRock offenbar ähnlich. Der weltgrößte Vermögensverwalter hat seinen Aktienanteil an dem Triebwerks-Hersteller in der vergangenen Woche um 0,29% auf 9,01% aufgestockt. Mittel- und langfristig orientierte Anleger nutzen den aktuellen Seitwärtslauf der Aktie zum Aufbau erster Positionen.