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Petrus Advisers Special Situations UCITS Fonds

Aktivistische Investoren kaufen Anteile schlecht laufender Unternehmen und mischen sich anschließend aktiv in die Geschäftspolitik ein. Privaten Anlegern bietet die britische Petrus Advisers Ltd. mit Sitz in London einen interessanten Fonds, der genau diese aktivistische Strategie verfolgt.

Aktivistische Investoren kaufen Anteile schlecht laufender Unternehmen und mischen sich anschließend in die Geschäftspolitik ein. Sie streben dabei eine direkte Einflussnahme auf die Geschäftspolitik und Strategie an. Ihr Ziel: Gewinnmaximierung und steigende Aktienkurse. Paul Singer, Carl Icahn oder Guy Wyser-Pratte sind solche Investoren. Ihre Hedgefonds sind unter den Namen Elliot Management, Starboard Value oder KKR & Co. bekannt.

Privatanleger können solchen Einfluss nicht ausüben. Aber sie können sich an aktivistische Investoren „dranhängen" und ebenfalls Aktien kaufen, die von den Spezialisten favorisiert werden. Das erfordert allerdings einen recht hohen regelmäßigen Rechercheaufwand. Und oft ist der Kurs des entsprechenden Unternehmens schon schon ein gutes Stück gelaufen, wenn der Einstieg eines Hedgefonds bekannt wird.

Aktivistischer Hedgefonds aus Großbritannien

Es gibt aber Hedgefonds, an denen sich Privatanleger beteiligen und solche Strategien umsetzen können. Die Petrus Advisers Ltd. mit Sitz in London bietet ein solches Anlageprodukt. Die unternehmerische Investmentgesellschaft setzt auf einen aktivistischen Anlageansatz und investiert in europäische Aktien mit besonderem Fokus auf den deutschsprachigen Raum. Mit dem Petrus Advisers Special Situations UCITS Fonds können Privatanleger bereits ab 250 Euro in diese Strategie investieren.

Der Fonds ist als long/short Hedge Fund konzipiert. Ziel der Anlagestrategie ist es, absolute Erträge in allen Marktphasen (Hausse, Baisse, Seitwärtsphasen) zu erzielen. Um dies zu erreichen, konzentrieren sich die Fondsmanager des Petrus Advisers Special Situations auf unterbewertete Aktien mit einer geringen Korrelation zum Gesamtmarkt. Am liebsten investieren sie in Unternehmen mit geringer oder mittlerer Marktkapitalisierung, die einen stabilen Chashflow aufweisen oder eine Umstrukturierung benötigen.

Petrus Advisers baut signifikante Minderheitsbeteiligungen auf und drängt das Unternehmensmanagement zu operativen Veränderungen. Beispielsweise läuft unter dem Slogan „comdirectweckruf" eine aktuelle Initiative zu Effizienzsteigerung bei dem Onlinebroker comdirect (vgl. www.comdirectweckruf.de).

Auswirkungen der Volatilität werden abgefedert

Etwa 28% des Fondsfolumens sind derzeit in aktivistischen Investments angelegt. Weitere gut 40% des Anlageportfolios entfallen auf Long-only-Investments, bei denen das Management aussichtsreiche Aktien kauft und länger hält. Kurzfristige Tradingpositionen machen knapp 32% des Fonds aus. Daneben werden aktive Hedging-Techniken eingesetzt, um Marktvolatilität abzufedern und das Portfolio vor negativen externen Schocks zu schützen.

Das Fondsportfolio ist mit aktuell rund 25 Einzeltiteln stark konzentriert. Hinsichtlich der Branchen und Anlageregionen ist es aber sehr breit diversifiziert. Regionale Schwerpunkte setzen die Fondsmanager aktuell in Österreich (ca. 39%), Frankreich (ca. 16%) und Deutschland (ca. 11%). Bei den Branchen stehen Finanztitel (ca. 36%), Immobilienaktien (ca. 15%) und Aktien von Energieunternehmen (ca. 15%) im Fokus.

Die bisherige Wertentwicklung des Fonds ist überzeugend. Seit Auflage der institutionellen Tranche (ISIN: LU 121 467 704 6) im August 2015 hat sich der Fonds deutlich besser entwickelt als der DAX und der Euro Stoxx 50. Zudem weist er eine geringere Schwankungsbreite (Volatilität) aus. So kletterte der DAX im Vergleichszeitraum um 7,3% und der Euro Stoxx 50 und 6,8%. Der Petrus Advisers Special Situation hat in dieser Zeit eine Wertentwicklung von 10,8% verzeichnet. Die Volatilität des Fonds lag mit 10,1% erheblich niedriger als die des DAX (18,4%) und des Euro Stoxx (17,5%). Im laufenden Jahr hat der DAX bislang rund 8% verloren, der Petrus Advisers Fonds liegt hingegen mit rund 2% im Plus. Der Fonds wird aktuell ohne Ausgabekosten angeboten, der maximale Ausgabeaufschlag beträgt 5%.

Berenberg

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Petrus Advisers Special Situations UCITS Fonds

 

Auflagedatum: 06.06.2016

Stärken-Schwächen-Profil

  • + klare Investmentstrategie

FUCHS-Bewertung AAAAA

Bewertungsfazit: Der unternehmerische Investment-Ansatz des Petrus Advisers Special Situations gefällt uns gut. Hier finden private Anleger eine der wenigen Möglichkeiten, ausgewählte Hedgefondsstrategien mit kleinem Geld umzusetzen. In seiner bislang vergleichsweise kurzen Historie als Publikumsfonds (der gleiche Hedgefonds für Großanleger existiert bereits länger) zeigt die Anlagestrategie überzeugende Ergebnisse. Ein Manko sind die aktuell hohen laufenden Kosten des Fonds. Diese dürften mit steigenden Mittelzuflüssen auf Marktniveau sinken.

 

Produktcharakteristika

Fondsvolumen: 22,27 Mio. Euro

  • + Fokus auf unterbewertete Aktien, Einflussnahme mit Ziel, Unternehmenswert zu heben

Ausgabeaufschlag: max. 5,00%

  • + weniger volatil als der Gesamtmarkt

Ausschüttungsart: ausschüttend

  • + kann auch in fallenden Märkten Renditen erzielen

Anlagestrategie: europäischer Aktienfonds, long/short – Hedgefonds mit aktivistisch motivierten Investments

  • - hohe laufende Kosten, diese dürften jedoch mit steigendem Fondsvolumen sinken

Gesamtkostenquote: 4,84 % p.a.

  • - Performance Fee schmälert Rendite für Anleger zusätzlich

Fazit: Der Petrus Advisers Special Situations UCITS Fonds eignet sich für langfristig orientierte Anleger (auch für Stiftungen), die ihr Portfolio um renditeträchtige und wenig marktkorrelierende aktivistisch motivierte Anlagestrategien erweitern möchten.

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