Philips hat viele gute Geschäftsfelder und ein Problem
Die spezialisierte Produktpalette von Koninklijke Philips versorgt Fachkräfte und Patienten in jedem Stadium des Krankheitsverlaufs. Das reicht von der Vorsorge über die Diagnose und Behandlung bis hin zur Patientenüberwachung und dem aktiven Gesundheitsmanagement – sowohl stationär als auch im Heimbereich. Darüber hinaus produziert und vertreibt Philips Produkte für Privatpersonen, konzentriert sich dabei ebenfalls auf die Bereiche Gesundheit und Wohlbefinden (Healthcare & Wellbeing).
Vor gut einem Jahr schreckte Philips den Markt durch den Rückruf von defekten Beatmungsgeräten auf. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Amsterdam teilte mit, dass es Millionen von Beatmungsgeräten mit geräuschdämpfendem Schaumstoff hergestellt habe, der in Partikel zerfallen könne und verdoppelte vorsorglich die Rückstellung auf 500 Millionen Euro. Der Kurs der Aktie rutscht seitdem immer weiter ab und der Börsenwert hat sich inzwischen beinahe halbiert. Das jüngst gemeldete Konzernupdate zu den zurückgerufenen Geräten brachte auch noch nicht die erhoffte Wende. Eine Lösung des Problems steht somit noch aus.
Ein Problem bremst das Wachstum - noch
Im Gegensatz zu diesem Problem laufen die Geschäfte des Konzerns vergleichsweise gut. Im ersten Quartal wuchs der Umsatz um 2,63% auf 3,90 Mrd. Euro. Zuversichtlich macht vor allem der Auftragseingang des Unternehmens. Angetrieben von den Geschäftsbereichen Diagnose & Behandung sowie Patientenüberwachung im Krankenhaus zogen die Orders im Jahresvergleich um 5% an.
Eine Bodenbildung dürfte sich bei Philips erst abzeichnen, wenn die Probleme mit dem Beatmungsgeräten behoben sind. Doch antizyklisch handelnde Investoren können auf dem aktuell niedrigen Kursniveau bereits damit beginnen, erste Stücke einzusammeln. Denn auf dem aktuellen Kursniveau – die Aktie notiert so tief wie zuletzt vor sechs Jahren – wird Philips mit einem für das kommende Jahr geschätzten KGV von gut 10 und einem KUV nahe 1 gehandelt. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) notiert mit rund 1,95 ebenfalls auf historisch niedrigem Niveau. Langfristig orientierte Anleger sammeln die Aktie ein und freuen sich über eine hohe Dividendenrendite von aktuell 4,21%.