Rheinmetall setzt auf Rüstung und Wasserstoff-Mobilität
Mit zwei dicken Insiderdeals fällt uns die Aktie von Rheinmetall auf. In der vergangenen Woche orderten Vorstandschef Armin Papperger und Finanzvorstand (CFO) Helmut Merch insgesamt 15.000 Rheinmetall-Aktien im Gegenwert von knapp 1,3 Millionen Euro. Sie nutzen dabei den jüngsten Kursrücksetzer für ihr Engagement. Mitte April handelte die Rheinmetall-Aktie noch in der Nähe der Jahreshochs bei rund 93 Euro. Inzwischen ist der Titel rund neun Prozent günstiger zu haben.
Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf wurde 1889 als „Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft“ gegründet. Heute fokussiert das Unternehmen als integrierter Technologiekonzern auf umweltschonende Mobilität und Sicherheits- und Rüstungstechnik. Als Automobilzulieferer nimmt das Unternehmen eine weltweite Spitzenposition für Module und Systeme rund um den Motor ein. Darüber hinaus ist das MDAX-Mitglied eiin führendes europäisches Systemhaus für Verteidigungs- und Sicherheitstechnik.
Fokus verstärkt auf Rüstungsgeschäfte und Wasserstoff-Mobilität
Bereits seit einiger Zeit arbeitet die Führungsriege am Umbau des Unternehmens. Rheinmetall will perspektivisch weg vom Verbrennungsmotor. Außerdem soll das Geschäft mit Rüstungs- und Sicherheitstechnik weiter ausgebaut werden. Vorstandschef Papperger verspricht sich vom Konzernumbau aussichtsreichere Geschäfte. Aus seiner Sicht werden die Themen Sicherheitstechnologie und Elektromobilität von „zentraler Bedeutung“ sein. In diesem Zusammenhang erwartet der Manager enormes Potential für den Bereich der Brennstoffzelle und rechnet beim Thema Wasserstoff in den kommenden Jahren „mit einem ähnlichen Hype wie im Bereich der E-Mobilität“.
Im Segment „Sicherheitstechnik“ haben die Düsseldorfer einen Großauftrag zur Modernisierung von Kampfpanzern der britischen Armee an Land gezogen. Wie das Unternehmen zu Wochenbeginn meldete, sollen in den kommenden zwei Jahren 148 Panzer des Typs Challenger 2 mit neuen Glattrohrkanonen ausgerüstet werden. Zudem sollen die Panzer einen neuen Turmaufbau mit einer digitalen Systemarchitektur erhalten. Der Deal hat ein Volumen von insgesamt rund 770 Millionen Euro.
Aktie ist fundamental günstig
Aus fundamentaler Sicht ist der Titel mit einem für 2022 geschätzten KGV von rund 9,5 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis in Höhe von 1,96 günstig bewertet. Daneben winkt eine aktuelle Dividendenrendite von rund 2,3% (Hauptversammlung war gerade am 11.05). Die beiden Vorstände halten Rheinmetall angesichts der Geschäftsaussichten offenbar für günstig und betrachten den Kursrücksetzer als gute Gelegenheit. Anleger, die keine moralischen Bedenken wegen des Rüstungsgeschäfts haben, kaufen die Aktie.
Empfehlung: kaufen, Kursziel: 99,00 EUR, Stop-Loss: 78,40 EUR