RIB Software AG – Auftragsdynamik weiterhin hoch
ISIN: DE 000 A0Z 2XN 6; Kurs: 11,745 Euro (Stand: 11.9., 12 Uhr)
Seit etwas mehr als einem Jahr hat sich der Kurs der RIB-Aktie beinahe vervierfacht. Dabei ist die Aktie des Spezialisten für Bauplanungs- und Bauprozess-Software, RIB Software AG, erst seit drei Jahren an der Börse notiert. Nun sorgt der Aufstieg des Unternehmens in den Technologie-Index TecDAX für Aufmerksamkeit und höhere Bekanntheit. Das könnte dem Konzern auch bei der Vergabe neuer Aufträge zugute kommen. Bereits jetzt ist die Auftragsdynamik bei RIB ausgesprochen hoch. Mit 9 bereits unterzeichneten Phase-II- und -III-Abschlüssen im ersten Halbjahr 2014 hat der Konzern die acht Großaufträge aus dem letzten Geschäftsjahr schon übertroffen. Allerdings wurden die meisten Aufträge erst zum Ende des ersten Halbjahres verbucht. Folglich schlägt sich die bessere Auftragslage nicht vollumfänglich in den Umsatzzahlen der ersten sechs Monate nieder. Die Umsatzerlöse legten im ersten Halbjahr zwar um 2,6% auf 27,6 Mio. Euro zu. Sie stiegen damit aber weniger, als von Analysten zuvor erwartet. Die Profitabilität des Konzerns erhöhte sich weiter. Die EBIT-Marge stieg von 17,1 auf 23,6%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang um 39,1% von 4,6 Mio. Euro auf 6,4 Mio. Euro an. Die hohe Dynamik bei Neuabschlüssen sollte im zweiten Halbjahr kräftig auf Umsätze und Ergebnisse durchschlagen. Derzeit verhandelt RIB Software mit der Deutschen Bahn AG über einen Großauftrag mit einem Volumen von mehr als 10 Mio. Euro. Bekommt das Unternehmen den Zuschlag, wäre dies der bislang größte Phase-III-Vertragsabschluss für RIBs Software-Produkt iTWO. Anfang August deckten sich Firmeninsider bei Kursen um 10 Euro mit RIB-Aktien ein. So kaufte Konzernchef Thomas Wolf Papiere im Gegenwert von knapp 90.000 Euro, Finanzchef Michael Sauer erwarb Aktien im Wert von rund 44.000 Euro und CTO Hans Peter Sanio Anteilsscheine im Gesamtwert von knapp 50.000 Euro. Firmenlenker Wolf ist dabei weiter größter Einzelaktionär von RIB. Ihm gehören rund 24,8% der Aktien. Das geschätzte KGV für 2015 liegt bei rund 26,2. Damit ist das Unternehmen zwar aus fundamentaler Sicht nicht mehr billig. Für einen Wachstumstitel ist dieses KGV jedoch nicht überzogen. Schlägt sich der gute Auftragsbestand in den Umsätzen nieder und bleibt die Firma weiter margenstark, ist diese Bewertung gerechtfertigt. Der Großauftrag der Deutschen Bahn sollte, sofern RIB den Zuschlag erhält, das Unternehmen ein gutes Stück nach vorn bringen. Solche Projekte fördern immer auch das Prestige eines Unternehmens. Risikobereite Anleger beobachten die Geschäftsentwicklung bei RIB und kaufen eine erste Position. Rücksetzer in den Bereich von 10 bis 10,50 Euro bieten Nachkaufgelegenheiten.Empfehlung: kaufen (erste Tranche bei aktuellen Kursen, Rücksetzer in Richtung 10 bis 10,50 Euro für Nachkäufe nutzen)
Kursziel: 16 Euro, Stopp-Loss: 9,50 Euro
Stiftungsgeeignet: Ja – unter Berücksichtigung der systemischen Risiken bei Aktien