RIB Software SE

Die Aktie der RIB Software SE muss einen empfindlichen Kursrücksetzer verdauen. Binnen weniger Handelstage verlor der Titel unter riesigen Handelsumsätzen rund ein Drittel seines Börsenwerts.

Auslöser des kräftigen Kursrutsches war eine millionenschwere Kapitalerhöhung. Im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens hatte der Bausoftware-Anbieter 4,7 Mio. neue Aktien zu je 28 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Insgesamt flossen dem Unternehmen rund 132 Mio. Euro zu. Wegen Zweifeln, ob das Unternehmen seinen aktuellen Wachstumskurs halten kann, ging der Titel auf Tauchstation.

Korrektur eines dynamischen Aufwärtstrends

Dabei kam der Abverkauf in einer charttechnisch relevanten Kursunterstützung zum Ende. Der Blick auf den Langfristchart zeigt, dass der dynamische Aufwärtstrend bei RIB Software auch nach den jüngsten Kurskapriolen intakt ist. Vielmehr war die Aktie bereits lange zu teuer. Als der Kurs bei 36 Euro stand, lag die Notierung immerhin rund 40% oberhalb des langfristigen Durchschnitts der 200-Tage-Linie. Das war eine krasse Übertreibung.

Gerade in den vergangenen Jahren hatte sich der Kurs extrem dynamisch entwickelt. Allein während der vergangenen fünf Jahre hatte sich der Börsenwert des Dienstleisters beinahe verzehnfacht. Mit einem Kursgewinn von knapp 100% gehörte der Titel im vergangenen Jahr zu den renditestärksten Aktien im TecDAX.

Mitte Februar hatte sich der Aufwärtstrend sogar noch beschleunigt. Innerhalb eines Monats stieg der Aktienkurs von 23,50 auf rund 36 Euro um mehr als 50%. Dass nach einem solchen Kursanstieg auch einmal kräftig Luft abgelassen werden muss, ist klar. Auf dem aktuellen Kursniveau um 22 Euro notiert die RIB-Aktie nun aber wieder an einem charttechnisch wichtigen Unterstützungsbereich. Sie hat auch den wichtigen Schnittkurs der letzten 200 Handelstage erreicht.