Samsung SDI streckt Fühler in die USA aus
Samsung SDI ist weltweit führend in der Herstellung von Akkumulatoren für Elektroautos. Laut Marktforscher Navigant Research zählt Samsung SDI neben LG Chem und Panasonic zu den drei führenden Akkuherstellern für E-Autos. Der südkoreanische Elektronikkonzern (Bildschirme, Batterien, Akkumulatoren) gehört zur Samsung Group.
Rekordhalter ist Samsung vor allem hinsichtlich Innovationen und Neuentwicklungen. Die Südkoreaner haben knapp 4.800 Patentanträge allein im Bereich Batterietechnik laufen. Samsung SDI will dieses Segment stark ausbauen und hat bereits entsprechende Investitionspläne bekannt gegeben. Aus der Brennstoffzellenforschung will man dagegen aussteigen.
Einstieg ins US-Autogeschäft
Im Geschäftsbereich Energy Solutions produziert Samsung SDI wieder aufladbare Lithium-Ionen-Batterien für verschiedenste Einsatzbereiche. Kleinere Batterien finden in einer Vielzahl von elektronischen Geräten Anwendung. Daneben existiert noch der Geschäftsbereich „Electronic Materials“. Hier entwickelt und vermarktet Samsung SDI Materialien, die in der Halbleitertechnologie sowie in TFT-, LCD-, oder OLED-Displays zum Einsatz kommen.
In puncto Autobatterien haben sich die Südkoreaner bereits mit prismatischen Zellen für BMW einen Namen gemacht. Diese gelten als besonders zuverlässig und sicher. Nun will Samsung SDI auch in den USA punkten und erobert die Rundzell-Technologie. Nach einem Auftrag des Amazon-Start-ups Rivian gibt es nun Gerüchte, dass Samsung SDÌ in den USA in Gesprächen mit einem weiteren Automobilhersteller ist. Für Tesla z. B. lieferten die Südkoreaner in der Vergangenheit bereits Batterien für das Solar-Speicher-Geschäft.
Rücksetzer ist Einstiegs-Chance
Vor rund einem Monat meldete die „KoreaTimes“, dass Samsung SDI aufgrund des zu erwartenden „explosiven Wachstums“ für Elektroautos auch in den USA eine erste Fabrik ins Auge fasst. Auch aus politischen Gründen ist eine regionale Fertigung sinnvoll, da es bis 2025 Steuer- und Zollanreize dafür gibt.
Aus fundamentaler Sicht ist der Titel mit einem für 2022 geschätzten KGV von rund 30 kein Schnäppchen mehr. Doch der Trend ist intakt und die jüngste Konsolidierungsphase – der Titel handelte Mitte Februar noch bei Kursen um 155 Euro – können mittel- und langfristig orientierte Anleger zum Aufbau von Positionen nutzen.