Schiffsmakler Braemar profitiert von Ölpreisdeckel und Moskau
Der Schiffsmakler Braemar PLC dürfte vom Ölpreisdecke profitieren. Denn das Haus bietet Beratung und Services in den Bereichen Schiffsinvestitionen, Befrachtung und Risikomanagement. Im Geschäftsbereich Ship-Broking offeriert Braemar spezialisierte Schiffsmakler- und Beratungsdienste für internationale Kunden, darunter Spot- und Periodencharter, Derivatevermittlung, Verkauf und Kauf sowie Recherchen. Zu den Ship-Broking-Dienstleistungen gehören auch Tanker, erneuerbare Energien und eine CO2-Ausgleichsplattform.
Rohstoff-Verschiffung treibt Braemer an
Die Finanzabteilung des Unternehmens firmiert unter dem Namen Braemar Naves. Hier bietet Braemar Schiffseignern, institutionellen Anlegern und Kapitalgebern eine Reihe spezialisierter Corporate-Finance-Dienstleistungen an und unterstützt seine Kunden bei Transaktionen und Kapitalbeschaffungen, Restrukturierungen, Asset- und Kreditmanagement sowie Insolvenzverfahren.
Der Schiffmakler dürfte von Russlands Plänen zur Umgehung des Ölpreisdeckels profitieren. Medienberichten zufolge hat Russland eine riesige Tankerflotte aufgebaut, um beim Ölexport nicht länger auf westliche Firmen angewiesen zu sein (FB vom 5.12.). Demnach hat Russland in diesem Jahr bereits mehr als 100 gebrauchte Tankschiffe gekauft, darunter allein 29 Supertanker mit einer Kapazität von jeweils mehr als zwei Millionen Fass Öl.
Phantastisches Jahr für den Schiffsmakler
Zwar treten weder der russische Staat noch russische Firmen offiziell als Käufer auf, doch der russische Vizeregierungschef Alexander Novak hat in der Vergangenheit bereits davon gesprochen, die Öl-Förderkapazitäten auszubauen. Dem Bericht zufolge müsse Russland „mindestens eine Billion Rubel“ (ca. 15 Mrd. Euro) in den Ausbau seiner Tankerflotte stecken.
Ohnehin laufen die Geschäfte bei Braemar phantastisch. Im ersten Halbjahr zog der Konzernumsatz um satte 46,5% auf 69,4 Mio. Pfund an. Das operative Ergebnis verdoppelte sich fast von 5,6 auf 10,9 Mio. Pfund. Hier zeigen sich aber auch die Ergebnisse der Management-Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre. Braemar hatte sich von Randaktivitäten getrennt und ist inzwischen praktisch schuldenfrei.
Aktie noch fundamental günstig
Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie des Schiffsmaklers mit einem KVG von rund 7 und auf Buchwert-Niveau (KBV: 0,97) weiterhin günstig. Daneben winkt Langfrist-Anlegern eine Dividendenrendite von knapp vier Prozent.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 4,85 GBP, Stop-Loss: unter 2,76 GBP