SCI ist der größte Player in einem zersplitterten Markt
Wer nach einer Aktie in der Bestattungsbranche sucht, kommt an der Service Corporation International (SCI) kaum vorbei. Mit einem Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Dollar (2020) ist die SCI der größte Anbieter von Bestattungs- und Friedhofsdienstleistungen Nordamerikas. Das Unternehmen wurde 1962 durch den Bestatter Robert L. Waltrip gegründet. Dieser erkannte Anfang der 1960er Jahre, dass er große Synergieeffekte nutzen könnte, wenn er mehrere eigenständige Bestatter zusammenführt und Buchhaltung, Transport und Einbalsamierung an einem Ort konzentrierte.
Größter Player in einem Markt, mit nur wenigen großen Unternehmen
Nach ersten Erfolgen wandte er dieses Geschäftsmodell auf die gesamten Vereinigten Staaten und Kanada an. Mittlerweile besitzt und betreibt die Gruppe mehr als 1.900 Bestattungsinstitute und Friedhöfe in 44 Bundesstaaten, acht kanadischen Provinzen, dem District of Columbia und Puerto Rico.
SCI kommt in einem sehr stark zersplitterten Markt auf einen Marktanteil von etwa 16% und ist die unangefochtene Nummer Eins in einer konjunkturresistenten Branche. Das umfassende Netzwerk und die bedeutende Größe des Unternehmens sorgen für einen erheblichen Wettbewerbsvorteil (Kaufkraft, gemeinsame Ressourcen, Backoffice-Effizienz) und bescheren dem Konzern sinnvolle Akquisitionsmöglichkeiten.
Gut laufende Geschäfte führen zu höherer Gewinnerwartung
Mit einer operativen Marge von beinahe 30% ist der Bestattungsriese zudem hoch profitabel. Die Geschäfte von SCI laufen gut. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz um 8,7% auf 3,23 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn zog sogar um fast 40% von 369,8 Millionen US-Dollar auf 516,1 Millionen US-Dollar an. Auch im laufenden Jahr hat sich das Wachstum weiter fortgesetzt. Im ersten Halbjahr stieg der Konzernumsatz auf 2,07 Milliarden US-Dollar (plus 27,3% ggü. H1/20). Der Nettogewinn verdoppelte sich auf 386,74 Mio. US-Dollar.
Für weiteres Wachstum spricht der Auftragsbestand. Am Ende des vorigen Quartals hatte SCI Aufträge im Wert von rund 13,21 Milliarden Dollar in den Büchern. Das sind 4,1% mehr als Ende 2020 und eine deutliche Steigerung über einen vergleichsweise kurzen Zeitraum. Vor dem Hintergrund dieser guten Entwicklung hob das Unternehmen Ende Oktober seinen Ausblick an. CEO Tom Ryan rechnet im Gesamtjahr 2021 nun mit einem Gewinn je Aktie von 4,15 bis 4,45 US-Dollar (zuvor. 3,20 bis 3,50 USD).
Verhältnismäßig günstig bewertet
Damit ist die Aktie mit einem aktuellen KGV von rund 15 - trotz des jüngsten Kursanstiegs - fundamental nicht teuer. Langfristig orientierten Anlegern winkt obendrein eine solide Dividendenrendite von knapp 1,40%. Schwache Börsentage können hier zum Aufbau von Positionen genutzt werden.
Empfehlung: kaufen Kursziel: 82,30 USD Stop-Loss: unter 58,40 USD