Shop Apotheke Europe wächst ungebremst
Absoluter Überflieger im MDAX mit einem Kursanstieg von mehr als 220% seit Jahresbeginn ist die Aktie der Shop Apotheke Europe NV. Das Unternehmen ist eine der führenden und am schnellsten wachsende Online-Apotheke Europas. Mit der Übernahme der Europa Apotheek Venlo Ende 2017 hat die Gruppe ihre europäische Marktführerschaft deutlich ausgebaut.
Shop Apotheke vertreibt hauptsächlich rezeptfreie Medikamente sowie apothekenübliche Schönheits- und Pflegeprodukte. Ergänzt wird durch Angebot durch hochwertige Naturkost- und Gesundheitsprodukte, Low-Carb-Produkte und Sportnahrung. Den Versandhandel betreibt das Unternehmen derzeit in Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, Italien, den Niederlanden und der Schweiz.
Von Corona-Krise keine Spur
Corona-Krise? Keine Spur - im Gegenteil. Der Online-Arzneimittelhändler profitierte während der Lockdowns und über das gesamte Jahr von der wachsenden Nachfrage nach Medikamentenbestellungen via Internet. Ohnehin nimmt der Versandhandel von Medikamenten seit geraumer Zeit zu. Die Corona-Krise hat diesen Trend noch einmal beschleunigt. Der Anteil der Versandapotheken am gesamten deutschen Apothekenmarkt ist in den vergangenen Monaten um mindestens zwei Prozentpunkte gestiegen. Dieser liegt, Angaben des klinischen Auftragsforschungsinstituts IQVia zufolge, inzwischen bei 18%. Hier ist also noch viel Luft nach oben. Zusätzliches Wachstumspotential verspricht die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland. Dieses soll ab Mitte 2021 die herkömmlichen gedruckten Formulare ersetzen.
Shop Apotheke wächst bereits heute kräftig. Während der vergangenen sieben Jahre hat sich der Konzernumsatz von 55,29 auf zuletzt 701,01 Millionen Euro beinahe verdreizehnfacht. In diesem Jahr dürfte der Konzern zum ersten Mal schwarze Zahlen schreiben. In den ersten sechs Monaten erzielte Shop Apotheke ein positives EBITDA in Höhe von 11,3 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor war noch ein Verlust in Höhe von 9,6 Millionen Euro angefallen.
Frühere Schuldentilgung
Die enorm starke Geschäftsentwicklung nahm das Unternehmen zum Anlass, die eigentlich erst 2023 fällig werdende Wandelanleihe vorzeitig zu tilgen. Nach Wandlungen in Aktien sind inzwischen nur noch 5,2 Millionen Euro Nennwert der ursprünglich 135 Mio. Euro-schweren Anleihe im Umlauf. Bis zum 13. November will das Unternehmen die noch ausstehenden Schuldverschreibungen ablösen.
Fundamental ist die Aktie zwar teuer. Doch das Wachstum ist hoch und der Trend zum Online-Medikamentenversand spielt dem Unternehmen in die Hände. Konsolidierungsphasen wie die aktuelle, können Anleger zum Aufbau von Positionen nutzen.