Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2399
Zinsanstieg beginnt zu bremsen

Top-Bildung vor Abschluss

Eine Flagge der USA in einem Vorgarten. Copyright: Pexels
In den USA ist Thanksgiving - und die Börsen haben traditionell eine kleine Ruhepause mit dünnem Handel und verkürzten Handelszeiten. Nach dem Erntedankfest beginnt dann die letzte heiße Börsenphase des Kalenderjahres. In diesem Jahr steht die Frage: Werden wir noch eine Jahresendrally sehen oder drehen die Märkte weiter nach unten.
Die Amerikaner feiern heute (Donnerstag) Thanksgiving, aber das Erntedankfest schlägt ihnen auch mächtig auf den Magen. Die Teuerung - der Truthahn kostet 25% mehr als vor einem Jahr und Tanken ist auch deutlich teurer geworden - schlägt massiv negativ auf die Verbraucherstimmung durch. 

Wir sehen immer mehr Anzeichen dafür, dass unser fundamentales Szenario in Erfüllung geht. Sie wissen: Wir rechnen schon länger mit früheren und mehr Zinsschritten durch die Fed als die Konsenserwartung ist. Inzwischen verdichten sich die Markt-Signale, dass die US-Notenbank Fed diesen Kurs auch einschlagen wird.

US-Zinsanstieg bremst Aktien

Die US-Anleiherenditen steigen weiter. Die zehnjährigen Papiere haben die Marke von 1,65% erreicht. Je realer der Rückzug der Fed aus den Anleihekäufen wird, desto mehr Schub werden die Anleihen bekommen. Denn die Papiere müssen wieder Käufer am "echten" Markt finden - und der hat inzwischen eine klare Inflationsperspektive (akt. 6,4% in den USA). 

Daher rechnen wir auch im Dezember mit weiter steigenden Renditen. Bleiben die Inflationsraten hoch, könnte sich der Renditeanstieg in den USA im ersten Quartal noch ordentlich beschleunigen - zumal wenn die Konjunktur gut läuft. Eine 2 vor dem Komma ist dann durchaus denkbar.

Gold und Euro signalisieren aktivere Fed

Auch der Goldpreis und der Euro signalisieren die zunehmende Markterwartung einer "Falken-Fed". Der Goldpreis ist wieder zügig abgerutscht und auf 1.790 US-Dollar je Feinunze zurück gegangen. Die Erwartung einer hohen Inflation treibt den Goldpreis an, aber die wachsende Erwartung, dass die Fed auf der Zinsseite reagieren wird, relativiert die Attraktivität von Gold und drückt auf den Kurs. 

Strategisch halten wir Gold aber weiter für eine der wichtigsten Absicherungen im Vermögen und würden den aktuellen Rücksetzer auch zum Neueinstieg nutzen, wenn Gold im Portfolio noch untergewichtet ist (Anteil kleiner 10%). Der Euro ist inzwischen auf 1,12 EUR|USD zurückgefallen. Hier zeigt sich ganz klar die Erwartung eines zunehmenden US-Zinsvorsprungs (mehr dazu lesen Sie wöchentlich in den FUCHS-Devisen).  

USA untergewichten

Vor diesem Hintergrund dürften europäische und die japanische Börsen relative Vorteile haben. Denn in beiden Regionen bleibt die Notenbank-Liquidität vergleichsweise höher und auch die Zinsen länger niedrig. Zugleich bleiben in beiden Export-Nationen die Währungen gegenüber dem Dollar schwach (vgl. FK vom 18.11.). Das dürfte deren Kurse zusätzlich beflügeln.

Aus strategischer Sicht ist ein Umschichten und Untergewichten der US-Märkte jetzt sinnvoll. Die Aktien sind hoch bewertet (insbesondere die Tech-Titel), der Dollar ist stark - und die Geldpolitik wird drehen. Anleger sollten US-Gewinne realisieren und absichern und nach Europa und Asien umschichten. Außerdem wird es wieder Zeit, strategisch Techs zu reduzieren und verstärkt in Value zu investieren.  

Fazit: Wir sehen immer mehr Hinweise darauf, dass die Börsen auf unser schon lange prognostiziertes fundamentales Szenario einschwenken. Die Top-Bildung an den Märkten ist fast abgeschlossen. Der Dow-Deckel liegt bei 36.500 Punkten, der im DAX bei 16.300 Zählern. Neue strategische Käufe im DAX erst bei 15.200 Punkten, im Dow um 34.000 Zähler. Strategisch sollten Anleger aus Techs und den USA umsteigen in Value und nach Europa und Asien.

Hier FUCHS KAPITALANLAGEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang