UBS schluckt mit Credit Suisse den größten Wettbewerber in der Schweiz
Die UBS Group übernimmt den schwer angeschlagenen Konkurrenten Credit Suisse für gut drei Milliarden Euro. Dadurch entsteht ein Mammut-Institut, das größer sein wird als die Deutsche Bank. Schon jetzt ist die UBS als führender globaler Finanzdienstleister weltweit aktiv. Das Haus ist einer der größten Vermögensverwalter, eine der Top-Adressen im Investment-Banking sowie unter den Marktführern im Bereich Private Banking. Die UBS betreut innerhalb der Schweiz mehrere Millionen Privat- und Firmenkunden.
Die Übernahme der zweitgrößten Schweizer Bank Credit Suisse ist die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise 2008/09. Die Schweizer Nationalbank (SNB) unterstützt die aus der Not entstandene „Zwangsehe“ mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken. Um die Risiken für die UBS zu reduzieren, spricht die Schweiz der UBS zudem eine Garantie im Umfang von 9 Mrd. Franken zur Übernahme potentieller Verlusten aus. So wird sichergestellt, dass die SNB der Credit Suisse im Bedarfsfall umfassend Liquidität zur Verfügung stellt.
Erhebliche Synergien möglich
Die Logik hinter dem Deal ist klar. Beide Banken sind bislang scharfe Wettbewerber. Allein schon durch die räumliche Nähe dürften sich hier absehbar erhebliche Synergien und Kosteneinsparungen ergeben. Das Geschäft der UBS entwickelte sich in den vergangenen Jahren stabil. Im vorigen Geschäftsjahr zog der Vorsteuergewinn der UBS um 1% auf 8,60 Mrd. US-Dollar an. Anteilseigner können sich nun über eine Dividendenerhöhung auf 0,55 US-Dollar freuen.
Trotz des jüngsten Kursrutsches bewegt sich der Kurs der UBS-Aktie in einem mittelfristig intakten Aufwärtstrend. Mit einem KGV unter 7 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,91 ist die Aktie fundamental günstig bewertet. Mittel- und langfristig orientierte Anleger nutzen den Kursrücksetzer zum Kauf.