United Internet ist günstig

United Internet gehört zu den aussichtsreichen DAX-Aufstiegskandidaten. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt im Bereich Internet diverse Anwendungen und Dienstleistungen. Das Unternehmen bietet Internet-Zugangsprodukte sowie Applikationen für Privatanwender, Freiberufler und kleinere bis mittelgroße Firmen an. Unter dem Schlagwort Internet-Fabrik betreibt United Internet ein Entwicklungs- und Rechenzentrum.

Konzernchef Dommermuth hat eine Vision

Der Konzern vermarktet beispielsweise die etablierten Marken GMX und WEB.DE, die Internet- und Mobilfunkdienste der Tochter 1&1 Drillisch sowie united domains, fasthosts, InterNetX, Sedo oder affilinet. Durch die Kombination von rationellen Fertigungsmechanismen mit den internettypischen Prozessen kann das Unternehmen seine Produktpalette jederzeit verbreitern und modernisieren und damit kundenspezifische Lösungen bieten.

Konzernchef und Großaktionär Ralph Dommermuth (Aktienanteil ca. 42,3%) machte mit dem Kauf von 5G-Mobilfunklizenzen im vergangenen Jahr den ersten Schritt, das Unternehmen zum vierten Mobilfunknetzbetreiber Deutschlands ausbauen zu wollen. Knapp 1,1 Milliarden Euro hatte Dommermuth dafür auf den Tisch gelegt. Bislang betreibt das Unternehmen kein eigenes Mobilfunknetz, sondern nutzt die Infrastruktur von Telefonica Deutschland und Vodafone. Bei Telefonica Deutschland darf 1&1 Drillisch deren deutsches Netz zu rund 30% mit nutzen. Doch Telefonica zieht derzeit die Preise für diese Dienstleistungen an und bringt damit 1&1 Drillisch wie auch die Mutter United Internet in Bedrängnis. Beide Unternehmen mussten in diesem Jahr ihre Gewinnerwartungen zurückschrauben. 

Aktie ist fundamental preiswert

Auf dem aktuellen Kursniveau ist die Aktie inzwischen fundamental preiswert. Das KGV liegt bei günstigen 12,2, das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 1,4. Zwar sind die Probleme um einen eigenen Netzaufbau sowie die Preisverhandlungen mit Telefonica noch nicht gelöst. Im Kursverlauf zeichnet sich aber inzwischen eine Bodenbildung ab. Möglicherweise verzichtet Dommermuth auch auf den Aufbau eines eigenen Netzes und verkauft die Frequenzen im Zuge eines Dienstleistungsdeals auch einfach an die Wettbewerber weiter.

Zusätzliche Fantasie könnte im kommenden Jahr der geplante Börsengang der United Internet-Tochter Ionos bringen. Dieser ist vor allem im Blick auf das Webhosting- und Cloudhosting-Geschäft interessant, das bereits heute überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweist.