Villeroy & Boch AG Vz
Bei Villeroy & Boch verstärkt Vorstandsmitglied Dr. Markus Warncke sein Investment in die „eigene Firma“ und kauft zu Wochenbeginn Vorzugsaktien im Gegenwert von rund 25.000 Euro. Hier ist das Timing interessant. Ein Blick auf den Kursverlauf der Aktie zeigt, dass die Aktie gerade dabei ist, ihren seit Ende 2017 bestehenden Abwärtstrend zu beenden. Zwar hat sich der Titel vom Corona-Crash vor rund einem Jahr in der Spitze beinahe verdoppelt. Doch bis zum Allzeithoch bei rund 20 Euro bleibt noch eine Menge Luft.
Aus fundamentaler Sicht hellt sich die Lage für den Keramikspezialisten wieder merklich auf. Zwar wurde das Traditionshaus durch die Corona-Krise deutlich beeinträchtigt. Doch die in der vergangenen Woche gemeldeten Geschäftszahlen stimmen zuversichtlich, dass die Talsohle bereits durchschritten ist. Demnach verbuchte Villeroy & Boch im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020 nur einen moderaten Umsatzrückgang um 4% auf 800,9 Mio. Euro. Der operative Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 49,7 Mio. Euro sogar leicht oberhalb des Vorjahresniveaus von 49,5 Mio. Euro. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte hat sich das Geschäft des Inneneinrichters deutlich besser entwickelt als erwartet.
Glänzende Aussichten
Die insgesamt starke Auftragsentwicklung spricht dafür, dass Villeroy & Boch im laufenden Jahr wieder auf den Wachstumspfad zurück findet. Per Ende Dezember 2020 hat sich der Auftragsbestand von 44,8 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 100,8 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Vor diesem Hintergrund peilt der europäische Marktführer bei Keramikwaren an, den Umsatz in diesem Jahr um drei bis fünf Prozent zu steigern. Das operative Ergebnis soll jüngsten Schätzungen zufolge um fünf bis zehn Prozent zulegen.
Mit einem KGV von rund 11,6 ist die Vorzugsaktie von Villeroy & Boch verhältnismäßig preiswert. Langfristig orientierten Anlegern winkt darüber hinaus eine ordentliche Dividendenrendite von rund 3,7%.
Empfehlung: kaufen, Kursziel: 21,25 EUR, Stop-Loss: unter 12,80 EUR (SK Xetra)