VINCI profitiert doppelt von den Plänen der G7
Die französische VINCI S.A. ist einer der weltweit größten Baukonzerne. Neben dem europäischen Kernmarkt ist das Unternehmen durch Tochterfirmen auch auf allen anderen Kontinenten operativ tätig. Vom Infrastrukturprogramm der G7 dürfte VINCI zum einen als direkter Baudienstleister und zum anderen als Konzessionsnehmer profitieren.
In Frankreich verfügt VINCI als Konzessionsnehmer über mehr als die Hälfte aller Autobahnkonzessionen. Zudem betreibt VINCI ein eigenes Konzessionsportfolio in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur und öffentliche Einrichtungen in rund 20 Ländern, wozu auch Flughäfen, Straßen und Schienenwege, Parkhäuser und Stadien gehören. Darüber hinaus bieten die Franzosen jegliche Art von Baudienstleistungen im Hoch- und Tiefbau, Verkehrswegebau und kommunale Gestaltungsmaßnahmen sowie die Installation von Energie-, Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur an.
Gute Quartalszahlen trotz eines anspruchsvollen Umfelds
Dieser Mix aus Bau- und Konzessionsgeschäft funktioniert auch in den wirtschaftlich schwieriger werdenden Zeiten recht gut. Für das erste Quartal 2022 meldete VINCI ein kräftiges Umsatzplus von rund 26% auf knapp 12,9 Mrd. Euro. Weitere Daten waren der Quartalsmeldung nicht zu entnehmen, da die Franzosen Angaben zu Margen und Gewinn erst wieder zum Ende des Halbjahres machen. Allerdings hielt VINCI an der Jahresprognose fest und rechnet beim Nettogewinn im laufenden Jahr mit einem Ergebnis, das über dem starken „Vor-Corona-Jahr“ 2019 liegt.
Der Bau- und Infrastrukturkonzern scheint gegen das inflationäre Wirtschaftsumfeld somit vergleichsweise gut abgesichert. Ein recht hoher Gewinnanteil profitiert von steigenden Preisen, ein großer Rest von robusten Margen. Der Optimismus bei VINCI wird auch von Analystenseite getragen. Diese erwarten für den Baukonzern in diesem Jahr einen Rekordgewinn.
Solide Dividendenrendite und guter Einstiegszeitpunkt
Dividendenfreunde kommen bei VINCI auf ihre Kosten. Bereits für 2021 hoben die Franzosen die Gewinnausschüttungen an die Aktionäre deutlich an. Wurden für 2020 je Aktie 2,04 Euro Dividende bezahlt, kletterte die Ausschüttung für das vergangene Jahr um 42% auf 2,90 Euro. Gemessen am aktuellen Aktienkurs liegt die Dividendenrendite mit rund 3,3% auf einem sehr attraktiven Niveau. Fundamental ist der Titel günstig. Die Aktie wird derzeit rund mit dem 12-fachen des Jahresgewinns bewertet.
Auch aus charttechnischer Sicht bietet sich ein Einstieg an. Erst in der vergangenen Woche hat der Kurs in der Nähe der Jahresunterstützung um 85 Euro wieder nach oben gedreht. Mittel- und langfristig orientierte Investoren legen sich den Titel ins Depot.