Voestalpine zeigt sehr positive Geschäftsentwicklung
Die voestalpine ist ein weltweit tätiger Stahl-, Verarbeitungs- und Dienstleistungskonzern mit Sitz in Österreich, der gute Geschäfte in der Energiebranche macht. Kerngeschäft des Unternehmens ist die Produktion von hochwertigen Stahlerzeugnissen und die Weiterverarbeitung von Stahl und anderen Werkstoffen zu Komponenten und Komplettsystemen. Nach dem Automobilsegment sind Stahlerzeugnisse für die Öl und Gasindustrie mit etwa 18% der zweitgrößte Unternehmensbereich. Der Konzern besteht aus rund 500 Gesellschaften und ist mit knapp 50.000 Mitarbeitern in über 50 Ländern weltweit vertreten.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 haben die Österreicher an die sehr positive Geschäftsentwicklung des Vorjahres angeknüpft. Der Konzernumsatz zog um 37,7% auf 4,6 Mrd. Euro an (Vorjahr: 3,4 Mrd. EUR). Das Ergebnis vor Steuern hat sich auf 670 Mio. Euro (Vorjahr: 311 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Nach dem Rekordjahr 2021/22 hat voestalpine damit sein bestes historisches Quartalsergebnis eingefahren.
Konjunkturelle Abkühlung erwartet
Für den weiteren Jahresverlauf werden die Österreicher jedoch vorsichtiger. Sie erwarten insbesondere für das zweite Halbjahr eine deutliche Konjunkturabkühlung mit entsprechenden Folgen für die Geschäftsentwicklung. Derzeit macht dem Konzern vor allem die Kaufzurückhaltung bei Haushaltsgeräten und der Elektroindustrie zu schaffen. Die Nachfrage aus den Bereichen Energie (Öl & Gas), Eisenbahninfrastruktur und Lagersysteme bleibt dagegen hoch.
Anfang September sicherte sich voestalpine beim US-Flugzeugbauer Boeing neben einer Vertragsverlängerung auch mehrere umfassende Neuaufträge für die Lieferung hochbelastbarer Komponenten. Daneben beauftragte der Turbinenhersteller MTU Aero Engines das Unternehmen in den kommenden Jahren mit der Lieferung von Schmiedeteilen, die in verschiedenen Flugzeugtypen (z.B. A320neo von Airbus) verbaut werden. In Summe wurden Aufträge im Wert von rund 300 Mio. Euro akquiriert.
Aktie ist klar unterbewertet
Der Kurs der Aktie bewegt sich inzwischen nur noch knapp oberhalb des Corona-Crash-Niveaus. Mit einem KGV unter 4 und rund 30% unter Buchwert (KBV: 0,70) ist der Titel aus fundamentaler Sicht ein Schnäppchen. Langfristig orientierte Anleger kaufen erste Stücke und bauen ihr Investment bei einem sich abzeichnenden Turnaround weiter aus.