Volatiles Jahr voraus
Die Börse wird 2019 von heftigen Ausschlägen, hektischem Handel und hoher Nervosität geprägt sein. Immer wieder werden einzelne Unternehmenszahlen oder politische Meldungen den Märkten heftige Impulse liefern und sie kräftig ausschlagen lassen. Das dürfte dazu führen, dass wir im Jahresverlauf bei den Aktien noch neue Tiefkurse sehen werden.
Anleger werden sich 2019 mit einem volatilen Trading-Markt arangieren müssen. Ein langfristiger Buy-and-hold-Ansatz wird nur schwer umsetzbar sein. Letztlich können dafür nur solche Titel gekauft werden, die fundamental absolut überzeugen, die auch mehrfach aufgestockt werden können – und bei denen auch größere Buchverluste ausgesessen werden können.
Entspannungspotential in Sicht
Mittelfristig sehen wir allerdings auch erhebliches Entspannungspotenzial für die Börsen. Der Brexit wird abgewickelt, damit schwindet Unsicherheit. Im Handelsstreit zwischen den USA und China erwarten wir Entspannung. Die Fed wird weniger aggressiv als bisher von vielen erwartet vorgehen. Die Rohstoffpreise sind günstig, das stützt die globale Konjunktur. Zusammengenommen sind das etliche Kurstreiber, die im Laufe des nächsten Jahres positiv auf die Börse wirken dürften – zumal die Stimmung unter den Investoren aktuell schon äußerst schlecht ist.
Die Frage ist nur, wann die Investoren das realisieren und zurückkommen. Vermutlich wird das noch einige Zeit dauern. Denn auch der technische Wandel hat einen inzwischen relevanten Einfluss auf den Markt. Automatische Handelssysteme und superschneller Computerhandel verstärken Trends massiv. Das führt dazu, dass früher übliche Wellenbewegungen immer weniger ausgeprägt sind. Zwischenkorrekturen in übergeordneten Trends werden seltener. Laufende Trends werden verstärkt und verstetigt. Das wird aber auch dann der Fall sein, wenn es an den Märkten wieder bergauf geht.
Fazit:
Wir erwarten erneut ein zweigeteiltes Börsenjahr. Das wird aktives Handeln und teils auch schnelle Gewinnmitnahmen erzwingen. Absicherungstitel, Anleihen, Rohstoffe und selektiv zu stark gefallene Value-Aktien und Dividendentitel gehören auf die Kaufliste.