Volvo Cars will Geld einsammeln
Die Pläne zum Börsengang von Volvo Cars werden konkret. Der zum chinesischen Geely-Konzern gehörende schwedische Autobauer will bei seinem Börsendebut brutto umgerechnet bis zu 2,5 Mrd. Euro einnehmen. Demnach sollen 367,6 bis 471,7 Millionen neue Aktien zu einem Preis zwischen 53 und 68 schwedischen Kronen ausgegeben werden. In der Mitte der jeweiligen Spannen entspricht dies Bruttoeinnahmen von rund 25 Milliarden Kronen.
Test für E-Auto-Stimmung
Der finale Preis soll am bzw. um den 27. Oktober bekannt gegeben werden. Ein gehöriger Teil der Aktien geht an verschiedene Investmentfonds, die als Ankeraktionäre langfristig engagiert bleiben. Bei hoher Nachfrage gibt es noch eine Mehrzuteilungsoption durch Geely von bis zu 70,8 Millionen Papieren. Zudem könnte Geely selbst bis zu weiteren 94,3 Mio. Aktien verkaufen, so dass insgesamt bis zu knapp 637 Millionen Volvo Cars-Aktien (etwa ein Fünftel aller Papiere) auf den Markt kommen könnten. Die Marktkapitalisierung dürfte bei rund 20 Mrd. Euro liegen.
Das Volvo Cars IPO dürfte als „Test“ dafür herhalten, wie das Thema „E-Mobility“ derzeit an der Börse bewertet wird. Denn ab 2030 will das Unternehmen nur noch reine Elektroautos produzieren und verkaufen. Unternehmenschef Hakan Samuelsson will die Elektropläne vorantreiben und das Unternehmenswachstum ankurbeln. Mitte 2025 will Samuelsson 1,2 Millionen Fahrzeuge jährlich verkaufen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es rund 381.000 Autos, im vorigen Jahr vor der Pandemie rund 705.000 Wagen. Daneben will Samuelsson Geld in Technik rund ums autonome Fahren stecken und die Software zur Onlinebestellung von Fahrzeugen optimieren.
Fazit: Wir halten den IPO für aussichtsreich, allerdings ist uns die Preisspanne zu groß. Warten Sie den Börsengang und die ersten Handelstage ab. Dann ist die Bewertung klarer und ein Einstieg besser abzuwägen. Direkt kaufen sollten nur Anleger, die das Investment lange durchhalten können.