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Janet Yellen verunsichert mit Zins-Aussagen

Vorbereiten auf den Rutsch

Janet Yellen verunsichert mit Zins-Aussagen. Copyright: Picture Alliance
Die Börsen setzen ihre Top-Bildung nach einem üblichen Muster fort. Die Volatilität zieht an, kleinere hektische Korrekturen häufen sich - aber es reicht nicht für neue Höchstkurse. Und dann kommt es zum richtigen, für viele überraschenden Rutsch. Anleger sollten sich vorbereiten.
Jetzt sind die Märkte erneut wegen den Entwicklungen auf der Zinsseite zusammengezuckt. In den USA setzt sich der steile Zinsanstieg aktuell zwar nicht fort (Rendite akt. 1,57%). Allerdings hat US-Finanzministerin Janet Yellen Öl ins Feuer gegossen und die Zinssorgen auflodern lassen. Sie hat davon gesprochen, dass eine leichte Anhebung der Zinsen nötig werden könnte, um eine Überhitzung der US-Konjunktur zu verhindern. 

Die Yellen-Aussage hat die Anleger aufhorchen lassen und verschreckt. Denn sie ist nicht irgendwer. Janet Yellen war 2014 - 2018 selbst Chefin der US-Notenbank. Darum bewegen ihre Worte die Märkte sicher etwas stärker, als von anderen US-Finanzministern. Zwar ruderte Yellen nach ihren Aussagen zurück und relativierte sie. Aber genau so steuert man einen Supertanker in eine Wende - mit zunächst vorsichtigen Ruderbewegungen und vorbereitenden Signalen an die Mannschaft (FK vom 29.4.).

Yellen sensibilisiert für die Zinswende

Die Bedenken von Janet Yellen sind fundamental. In den USA ist gerade so viel Geld so schnell unterwegs, dass es in einigen Bereichen scharfe Engpässe und Preissteigerungen gibt. So sind in Übersee beispielsweise gerade Wohnmobile und Benzin knapp. Der Grund: Sehr viele Amerikaner nutzen das Abklingen der Corona-Welle parallel zum zügigen Impf-Fortschritt und gehen im Lande auf Reisen. Die Nachfrage ist so hoch, dass es kaum noch Trailer gibt und die Preise spürbar anziehen. In anderen Bereichen sind ebenfalls erhebliche Preissteigerungen zu beobachten. 

Kommt dann noch die künstliche Nachfrage des Staates durch die Biden-Programme hinzu, wird das vielen Preisen noch einen weiteren kräftigen Schub geben. Wie groß der Sog ist, können wir hierzulande in den Baumärkten beobachten. Dort ist Holz bereits Mangelwaren, dafür lagern z. B. im Hafen Rostock riesige Mengen Bretter usw. Die werden aber alle in die USA und nach China verschifft. Darum wird der Boom in den USA mittelbar auch hier die Preise anheizen. Profiteure dieser Entwicklung sind Rohstoff-Unternehmen, die wir schon lange favorisieren. Banken gehören wegen anziehender Zinsen zu den Gewinnern. Insgesamt dürfte der Preisanstieg viele Unternehmen aber bremsen, weil sie enorm anziehende Vorkosten haben. 

Immer mehr Bremssteine

Das wird für die Börse zu einem Bremsfaktor. Dass die Märkte mit Blick auf die nächsten Wochen nicht viel Luft haben, zeigt sich daran, dass sie trotz vieler guter Unternehmensmeldungen kaum mehr gestiegen sind. Die US-Technologiebörsen - bisher Vorläufer - dreht vor 14.100 Punkten erneut nach unten. Der Dow kommt nicht mehr gut voran. Der DAX hat sogar schon einen nervösen Einbruch bis auf unser erstes Einstiegsniveau von 14.800 Punkten (FK vom 22.4.) hinter sich.

Angesichts dieser Ausgangslage nimmt die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen zu. Das zeigt sich auch in den hochgejazzten Segemen (z. B. Impfstoff-Hersteller, Wasserstoff-Aktien). Ein Rückschlag-Risiko liegt auch darin, dass viele kurzfristige Anleger und etliche institutionelle Investoren ihre Hebel (Margins) bis zum Anschlag ausgereizt haben. Geht es dann aber mal in die abwärts, kann es flott zu Verkaufskaskaden kommen. Daraus ergeben sich für Strategen gute Einstiegschancen. Aber es ist ein wenig Geduld nötig.  

Fazit: Die Top-Bildung setzt sich fort. Das geht üblicherweise mit höherer Volatilität einher. Erste Verkaufswellen werden von "Nachzüglern" noch zügig eingesammelt. Es reicht aber nicht mehr für neue Hochs. Dann kommt der große Rutsch, weil der Verkaufsdruck zunimmt und sich flott beschleunigt. Wir stellen uns mit Blick auf den Sommer auf eine gesunde Korrektur in Richtung 14.200 DAX-Punkte ein. Strategische DAX-Kauflevel sind 14.800, 14.200 und 13.600 Zähler.

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