VW-Tochter drängt an die Börse
Unternehmen: Die Traton Group ist eine 100%ige VW-Tochter. Unter ihrer Flagge fahren die Nutzfahrzeugmarken MAN, Scania und Volkswagen Caminhoes e Onibus. In knapp 30 Produktions- und Montagestandorten in 17 Ländern arbeiten rund 81.000 Beschäftigte. 2018 verkaufte Traton 233.000 Fahrzeuge. Marktführer Daimler setzte 548.000 Einheiten ab.
Geschäftsmodell: Die Gruppe besteht aus den drei o.g. Marken sowie der Tochter Rio, die digitale Lösungen für den Transportsektor realisiert. 5% des Umsatzes entfallen auf Finanzdienstleistungen (Absatzfinanzierung). Verkäufe neuer Nutzfahrzeuge machen zwei Drittel des Umsatzes aus, 19% sind After Sales Services.
Bewertung: Die Bookbuilding-Spanne beträgt 27 bis 33 Euro für 500 Mio. Aktien (anfängliche Marktkapitalisierung 13,5 bis 16,5 Mrd. Euro). VW trennt sich von 50 Mio. Papieren und stellt weitere 7,5 Mio. Aktien für die Mehrzuteilungsoption zur Verfügung. Der Konzernumsatz lag 2018 bei 25,9 Mrd. Euro. Zwei Jahre zuvor waren es noch 21,9 Mrd. Euro. Der Nettogewinn belief sich im letzten Jahr auf 1,4 Mrd. Euro (operative Marge 6,4%).
Chancen & Risiken: Die Bewertung lässt Raum für Kurssteigerungen. Die Aktie kommt mit einem KGV zwischen 9 und 11 an die Börse. Traton verfügt über starke Marken und dürfte aus der Konsolidierung im Nutzfahrzeugbereich als Gewinner hervorgehen. Allerdings ist die Nutzfahrzeugbranche zyklisch und reagiert empfindlich auf konjunkturelle Abschwünge. Und: Der anfängliche Streubesitz (max. 11,5%) ist gering. VW dürfte nachbessern. Traton ist dann ein DAX-Kandidat.
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Facts & Figures - ISIN: DE 000 TRA T0N 7 |
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Branche |
Nutzfahrzeug-Hersteller |
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Zeichnungsfrist |
17.06.19 bis 27.06.19 |
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IPO-Spanne |
27 bis 33 Euro |
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Erstnotiz |
28.06.19 |
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Börsenplatz |
Frankfurt, Prime Standard |
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Konsortialbanken |
u.a. Citi, Deutsche Bank, Goldman Sachs |
Fazit: Zeichnen. Traton ist attraktiv bewertet und dürfte ein solider Dividendenlieferant werden. Es sind sogar kleine Zeichnungsgewinne möglich.