Wechsel in der Chefetage und Wachstumsphantasie aus Japan
Die Bayer-Aktie hat in den vergangenen sechs Monaten 27% an Wert eingebüßt. Der massive Anstieg der Energiepreise und weiterhin hohe Rohstoffkosten lasten auf dem Aktienkurs. Mit aktuell rund 50 Euro notiert die Bayer-Aktie nur etwa 3% höher als vor Jahresfrist.
Aus fundamentaler Sicht ist das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Multiple unter sechs und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,4 historisch günstig bewertet. Einkommensorientierten Anlegern dürfte vor allem die attraktive Dividendenrendite gefallen. Für 2021 wurden 2,00 Euro je Aktie ausgeschüttet – gemessen am aktuellen Kurs errechnet sich eine Dividendenrendite von mehr als 4%.
Wachstumschancen in Nippon
Positive Unternehmensnews kommen etwa aus Japan. Ende September vermeldeten die Leverkusener eine Zulassungserweiterung für das Augenheil-Medikament Eylea. Eylea zählt nach dem Gerinnungshemmer Xarelto zu den wichtigsten Pharma-Produkten des Konzerns. Während der ersten sechs Monate 2022 setzte Bayer knapp 1,6 Milliarden Euro allein mit Eylea um.
Kapitän der "Monsanto-Krise" verlässt das Schiff
Unterdessen deutet sich in der Chefetage ein Stühlerücken an. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg Mitte September berichtete, sucht Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann einen Nachfolger für Konzernchef Werner Baumann. Dieser soll auf der Hauptversammlung im April 2023 vorgestellt werden. Allerdings ist noch unklar, ob Baumann bereits vor Ende seines Vertrages im April 2024 seinen Platz räumen soll.
Baumann hatte bereits vor einiger Zeit betont, er wolle seinen Vertrag nicht verlängern. Der Manager hat in den letzten Jahren die milliardenschwere Monsanto-Übernahme stets verteidigt und eine mögliche Aufspaltung des Konzerns abgelehnt. Mit einem Wechsel in der Chefetage könnte der Pharma-Konzern einen anderen Kurs einschlagen, so die Spekulation.