Wege aus der Krise
Einer der schwächsten Werte im MDAX ist Dürr (-42%). Auch hier sorgen die Anleger vor der Schwäche im Automobil-Sektor. Denn der Maschinen- und Anlagenbauer ist auf Lackieranlagen und Endmontagesysteme sowie auf Auswucht-, Montage- und Prüftechnik spezialisiert. Dürr hat sich aber gut diversifiziert. Seit der Übernahme der Homag Group (Oktober 2014) entfällt inzwischen rund ein Drittel des Umsatzes auf Maschinen und Anlagen für die holzverarbeitende Industrie. Weitere Kunden kommen aus der Chemie- und Pharmabranche und aus dem Maschinenbau.
Börsenkurs und Geschäftsentwicklung laufen krass auseinander. Während der Kurs auf eine katastrophale Geschäftsentwicklung hindeutet, sprechen die Unternehmenszahlen eine andere Sprache. Der Umsatz im dritten Quartal stieg um 6,2% auf 984,5 Mio. Euro (ggü. Vj.). Allerdings sank das operative Ergebnis (EBIT) um fast 25% auf knapp 52 Mio. Euro. Belastungen kommen aus Investitionen in das Umwelttechnikgeschäft in den USA. Dort übernahm Dürr die bis dahin wenig ertragreichen Sparten Megtec und Universal von Babcock Wilcox. Dort scheint jedoch die Trendwende geschafft. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz der Sparte um mehr als 20%. Für das vierte Quartal setzt der Anlagenbauer dank rekordhoher Auftragseingänge auf eine Trendwende. Neue Aufträge kommen vor allem aus China, wo Dürr neben Autoherstellern auch neue Anbieter von Elektroautos beliefert.
Aus fundamentaler Sicht ist die dividendenstarke Aktie inzwischen günstig. Im Kursverlauf der Aktie zeichnet sich um 30 Euro inzwischen eine Bodenbildung ab. Zudem sind 4,3% der Dürr-Aktien durch verschiedene Hedgefonds leer verkauft. Das könnte ein Kurstreiber werden.
Empfehlung: kaufen
Kursziel: 39 EUR, Stop-Loss: unter 27 EUR
ISIN: DE 000 556 520 4 | Kurs: 31,15 EUR
Kurschance: 26% | Verlustrisiko: 13%