Zebra Technologies kann Wachstum aus eigener Tasche stemmen
Ein stiller Profiteur des Digitalisierungsbooms ist Zebra Technologies. Der Konzern aus Illinois (USA) entwickelt und vertreibt Hard- und Software, mit der sich Vorgänge in Unternehmen erfassen, auswerten und verbessern lassen. Zebra produziert unter anderem Barcode-Scanner, RFID-Lesegeräte und Drucker für Etiketten, z.B. für den Einzelhandel.Auch in der Medizintechnik ist das Unternehmen aktiv. Hier stellt Zebra Geräte her, um die Temperatur von Impfstoffen zu messen und zu überwachen.
Markt für Industrie-KI wird aufgeschlossen
Vor etwa zwei Jahren ist das Unternehmen in den Markt für industrielle Bildverarbeitung (Machine-Vision-Software/MV-Software) und stationäre Barcode-Lesegeräte eingestiegen. Dazu passt auch die Übernahme des polnischen MV-Software-Herstellers Adaptive Vision. Mit dessen Software gelingt es, Werkstücke zu identifizieren und mit führerlosen Transportfahrzeugen innerhalb eines Produktionsbetriebs zu befördern.
Zebra verzeichnet in allen Regionen eine robuste Nachfrage nach seinen Druck- und Verbrauchsmaterialien und intelligenten Automatisierungslösungen. Das Unternehmen beabsichtigt, sein Business durch Akquisitionen weiter zu stärken und auszubauen. Die Übernahme von antuit.ai im Oktober 2021 wird voraussichtlich das Planungs- und Bedarfsprognosemodul für sein Softwareportfolio für den Einzelhandel stärken. Durch die Übernahme von Fetch Robotics im August 2021 ist Zebra in der Lage, seinen Kunden eine umfassende Reihe fortschrittlicher Robotik-Lösungen anzubieten. Nicht zuletzt hat der Konzerns durch die Akquisition von Reflexis Systems im September 2020 sein Softwareangebot massiv erweitert.
Geld für Übernahmen und Aktienrückkäufe
Der Ausbau des Unternehmens wird maßgeblich aus eigener Kraft finanziert. So belief sich der freie Cashflow in den ersten neun Monaten 2021 auf insgesamt 798 Millionen US-Dollar (+65,6%) gegenüber dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet Zebra einen freien Cashflow von mindestens 950 Millionen US-Dollar. Da bleibt neben der Unternehmensvergrößerung auch noch Geld zum Rückkauf eigener Aktien. In den ersten drei Quartalen 2021 hat der Konzern eigene Aktien im Wert von 25 Millionen US-Dollar erworben. Im Rahmen des laufenden Rückkaufprogramms kann Zebra noch rund 720 Millionen US-Dollar dafür einsetzen.
Nach dem jüngsten Kursrutsch ist die Aktie mit einem für 2023 geschätzten KGV von rund 19,5 inzwischen nicht mehr teuer. Der langfristige Aufwärtstrend ist unverändert intakt. Anleger können mit dem Aufbau von Positionen beginnen.