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Börse

Zwischen Hoffen und Bangen

Hoffen und Bangen liegen in diesen Tagen an den Börsen nahe beieinander. Wieder ist die Europäische Zentralbank die Ursache.
Zu Herbstbeginn hält die leicht positive Grundtendenz an den Aktienmärkten weiter an. Zwei Faktoren unterstützen die wieder gestiegene Risikoneigung der Investoren. Zum einen ist da die Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB). Zum anderen gibt es leichte Anzeichen einer politischen Entspannung im Konflikt um die Ost-Ukraine. Die jüngsten Wirtschaftszahlen aus der Europäischen Union deuten weiterhin auf eine gebremste Wachstumsdynamik hin. So sank der Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im August auf 53,1 Punkte. Das war ein wenig stärker als erwartet. Mit Werten über 50 bewegt sich dieser Indikator jedoch weiterhin im expansiven Bereich. Lediglich für Italien zeigt der Einkaufsmanagerindex bereits wieder rezessive Tendenzen. Hier sank der Index nach ordentlichen 52,0 Punkten auf inzwischen nur noch 49,8 Zähler. Auch die letzten Inflationsdaten fielen eher schwach aus. Anleger rechnen bereits seit einiger Zeit mit fallenden Zinsen in Euroland und steigenden Werten in den USA. Das zeigt sich am Kursverlauf der Gemeinschaftswährung. Mit Kursen um 1,31 Dollar notiert der Euro vor der EZB-Sitzung am heutigen Donnerstag bereits auf einem 52-Wochen-Tief. Das hilft der europäischen Exportwirtschaft. Zudem hat EZB-Präsident Mario Draghi die Märkte erneut überrascht. So senkte die Europäische Zentralbank den Leitzins weiter von 0,15 auf 0,05%. Darüber hinaus kündigte der EZB-Chef Anleihekäufe an. Diese sollen ab Oktober beginnen. Eine Maßnahme, die in Deutschland noch heftige Debatten nach sich ziehen wird. Während der Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar sofort auf bis zu 1,30 einknickte, kletterte der DAX nach Beginn der Pressekonferenz schon wieder über die Marke von 9.700 Zählern. Leichte Signale der Entspannung aus der Ukraine sorgten zusätzlich für einen Aufwärtsschub bei deutschen und europäischen Aktien. Eine diplomatische Lösung der Krise ist zumindest wieder im Bereich des Möglichen. Folglich greifen die Anleger bei Dividendenpapieren zu. Zum Ende der Woche werden Anleger und Investoren verstärkt auf die Arbeitsmarktzahlen aus den Vereinigten Staaten blicken. Tatsächlich neue Erkenntnisse zur der Zinsentwicklung in den USA wird das aber nicht bringen.

Fazit: Der Monatsauftakt ist geglückt. Der Deutsche Aktienindex (DAX) notiert wieder oberhalb von 9.600 Punkten. Er erobert damit die 200-Tage-Linie zurück. Hält der Markt dieses Level, ist die „alte“ Handelsspanne zwischen 9.600 und 9.800 (max. 10.000) wieder intakt. Die EZB-Sitzung birgt hingegen Endtäuschungspotenzial. Bestehende Long-Positionen sollten unterhalb von 9.450 Punkten abgesichert werden.

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