Die internationalen Aktienmärkte starten auf Rekordniveau ins neue Jahr. An seinem letzten Handelstag 2013 markierte der deutsche Aktienindex DAX bei 9.595 Punkten abermals ein Allzeithoch. In den letzten acht Handelstagen gewann die Jahresendrally damit noch einmal an Dynamik. Um mehr als 6;% kletterten die Notierungen der großen deutschen Bluechips seit Mitte November. Gut gelaunt blicken Anleger und Investoren dem neuen Handelsjahr entgegen. Die Marke von 10.000 Indexpunkten scheint zum Greifen nahe. Kaum jemand rechnet aktuell mit stärkeren Korrekturen oder gar Schwächephasen. Schaut man sich den Jahresverlauf 2013 genauer an, verwundert dies nicht. So gab es im ausgelaufenen Jahr gerade einmal zwei Perioden fallender Kurse bzw. aufkommender Unsicherheit. Einmal fielen die Kurse vom Mitte März bis etwa Mitte April gemessen am Index um etwa 7,5;%, danach sorgte ein stärkerer Kursrücksetzer von Ende Mai bis etwa Ende Juni noch einmal für Nervosität. Hier ging es mit den Kursen deutscher Blue Chips um etwas mehr als 10 % gen Süden. Der Aufwärtstrend hat inzwischen seit September 2011 Bestand. Er geriet durch die kurzen Korrekturen niemals ernsthaft in Gefahr. Diese fanden jedes Mal in der Nähe des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts ein Ende. Seit den Sommertiefs kennt der Aktienmarkt nur noch eine Richtung: die nach oben. Mit den weiter steigenden Kursen gerät auch die Sorge vor Risiken in den Hintergrund. Das Maß für die Schwankungsbreite, die so genannten Volatilitätsindizes, lassen sehr gut erkennen, dass steigende Notierungen mit fallenden Volatilitäten einhergehen. Derzeit befinden sich diese Zitterprämien in der Nähe historischer Tiefststände. Selbstverständlich gibt es an den Märkten natürlich immer einmal wieder Phasen niedriger Schwankungen. Anleger und Investoren sollten nicht vergessen, dass diese Phasen relativer Sicherheit nicht auf ewig angelegt sind. Die Probleme an den Finanzmärkten (Euro- und Staatsschuldenkrise in Europa, weiter schwächelnde Konjunktur...) sind noch nicht gelöst. Durch die weltweite Niedrigzinspolitik der internationalen Notenbanken wurde bisher nur eine Verschärfung vermieden. Im abgelaufenen Jahr sorgte das billige Geld für eine Inflation bei Dividendentiteln. Im kommenden Jahr fängt zumindest die US-Notenbank Fed damit an, den Geldhahn der ultrabilligen Liquidität ein wenig zuzudrehen. In den derzeit hohen Kursen schon viel Hoffnung auf Besserung. Nun müssen die Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen beweisen, dass die hohen Kursnotierungen auch gerechtfertigt sind. Kommt es hier zu Enttäuschungen, könnte es schnell abwärts gehen.
Fazit: Wir rechnen damit, dass 2014 kein einfaches Börsenjahr wird. Die Vorschusslorbeeren muss sich der Markt erst noch verdienen. Aktien- und Branchenselektion bleibt Trumpf. Nach zwei Jahren Aktienhausse und fallender Schwankungsbreiten rechnen wir wieder mit einem Anziehen der Volatilität. Noch gibt es keine Anzeichen für einen Ausstieg aus Dividendenpapieren, die Luft wird allerdings dünner und ein gutes Stopp-Management daher immer wichtiger.