Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1783
Börseneinschätzung vom 13. Juni 2019

Auf zu den Jahreshochs?

Die Börsen sind süchtig nach Notenbank-Treibstoff. Noch sprudelt dieser und unterstützt DAX und Dow Jones-Index. Doch immer mehr Indikatoren verdüstern das Gesamtbild.

Die Aktienmärkte klettern erstaunlich stark in die Höhe. Inzwischen sind die Jahreshochs wieder in greifbare Nähe gerückt. Für den DAX liegt es bei 11.430 Punkten. Beim Dow sind es gut 26.700 Zähler.

Erstaunlich ist, dass dennoch insbesondere an der US-Börse akute Skepsis herrscht. Der Angst und Gier -Indikator notiert bei 34 Punkten im Angstbereich. 50 Zähler sind neutral, 100 markieren große Gier.

Dass an der US-Börse eher Sorgen dominieren, obwohl die Fed die Erwartung sinkender Zinsen entfacht hat, ist überraschend. Die nächste Überraschung ist, dass die Kurse dennoch wie an der Schnur gezogen steil steigen. Das deutet darauf hin, dass einige Pessimisten auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Sie hatten auf fallende Kurse gesetzt und müssen jetzt in steigenden Notierungen kaufen, um ihre Short-Positionen aufzulösen.

Bemerkenswerte Formationen

Erstaunlich ist auch, dass die Dynamik von Auf- und Abwärtsbewegungen gerade nicht nach dem üblichen Muster verläuft. Normalerweise verlaufen Aufwärstsbewegungen relativ langsam und kontinuierlich und über längere Zeiten.

Abwärtsbewegungen sind dagegen steil und zunehmend dynamisch. Grund: Fallende Kursen steigern ihren Dynamik im Zeitverlauf, weil immer mehr Anleger „noch schnell" Gewinne mitnehmen oder zügig noch größere Verluste verhindern wollen. Das führt in der Regel zu einer Beschleunigung nach unten.

Die jüngste Abwärtsbewegung seit dem Jahreshoch verlief in relativ ruhigen Bahnen. Von Panik keine Spur. Dagegen ist die Aufwärtsbewegung ausgehend von den wichtigen charttechnischen Unterstützungen extrem steil und ohne Korrektur verlaufen. Im Dow ging es binnen fünf Tagen von 24.400 auf über 26.000 Punkte. Das hat schon fast Züge von „Kaufpanik".

Süchtig nach Treibstoff

Diese seltene Konstellation ist ein weiterer Beleg für die Abhängigkeit der Börse vom „Notenbank-Treibstoff". Konjunkturell analysierende Pessimisten werden derzeit von liquiditätsgetriebenen Anlegern und technisch orientierten Trendfolgesystemen „überfahren".

Die Pessimisten dürften mittelfristig aber recht behalten. Der Ölpreis gibt weiter nach – der aktuelle Peak ist auf den Öltankeranschlag im Persischen Golf zurückzuführen (singuläres Ereignis). Die Gewinnwarnung des Rohstoffhändlers Aurubis signalisiert dagegen ein schwaches Rohstoffgeschäft weltweit. Das ist ein weiteres konjunkturelles Warnsignal!

Positive Impulse dürften vom G-20-Treffen Ende des Monats ausgehen (Fb vom 6.6.). Dort werden die Regierungschefs um politische Botschaften hinsichtlich einer Lösung des Zollstreits und mit Blick auf einen offenen Welthandel bemüht sein. Das dürfte den Märkten kurzfristig Rückenwind geben.

Fazit: Die Börsen drängen aufgrund der Markttechnik nach oben und die Jahreshochs testen. Dort angekommen wird die Entscheidung getroffen, ob es weiter hoch oder eine Etage tiefer geht. Wir raten weiter zu Geduld und Zurückhaltung. Neue Käufe nur bei tief gefallenen Engeln.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 18.04.24

BASF an Kursunterstützung kaufen

Wirkstofflösungen in kleinen Röhrchen © BASF SE 2023
BASF bietet charttechnisch orientierten Anlegern ein interessantes Bild. Im Jahr 2023 verlief die Aktie seitwärts zwischen klaren Kursmarken. Die obere Barriere hat die Aktie gerade überwunden. Der aktuelle Rücksetzer schafft eine Trading-Möglichkeit.
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Industriemetall-Aktien

Metall-Sanktionen bieten Anlegern Chancen

Kupferrohre © magann / stock.adobe.com
In die Preise für die Industriemetalle kommt kräftig Bewegung. Auslöser sind neue Sanktionen durch die USA und Großbritannien gegen russische Industriemetalle. Daraus ergeben sich für Anleger einige Opportunitäten.
  • Fuchs plus
  • E-Health-Tutorials mit bekannten Top-Therapeuten

Digitale Beratung zu mentaler Gesundheit

Der Erhalt der mentalen Gesundheit ist wichtig - privat genauso wie im Unternehmen. Darum kümmern sich manche Unternehmer verstärkt auch um die Belange ihrer Mitarbeiter. FUCHSBRIEFE haben eine interessantes Angebot für anonyme E-Health-Tutorials entdeckt, die Unternehmer ihren Mitarbeitern anbieten können.
Zum Seitenanfang