Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1456
Börseneinschätzung vom 28. März 2019

Banken in Not

Mit der abflauenden Konjunktur geht eine nachlassende Kauflust von Industrie und Verbrauchern einher. Wir halten die Börsen kurzfristig für ausgereizt. Anleger sollten ihr Portfolio umschichten.

Die Weltleitbörsen verlieren zusehends an Aufwärtsdynamik. Das Kaufinteresse versiegt regelmäßig kurz vor technischen Widerständen und an den US-Börsen nicht weit von den Allzeithochs.

Mit der abflauenden Konjunktur geht eine nachlassende Kauflust von Industrie und Verbrauchern einher. Insbesondere die sich tendenziell verschlechternden Einkaufsmanager-Indizes nehmen den Schwung aus der Börse. Die Skepsis der Einkäufer von heute bedeutet morgen weniger Aufträge, geringere Umsätze und rückläufige Gewinne. Damit versiegt die Phantasie für weitere Kurssteigerungen. Passend dazu sind die US-Öllagerbestände überraschend gestiegen, um immerhin 2,8 Mio. Fass. Das dürfte den Ölpreis dämpfen.

Auch EZB zeichnet trübes Bild

EZB-Präsident Mario Draghi hat gestern ebenfalls das Szenario einer deutlich abflauenden Wirtschaftsentwicklung gezeichnet. Das Problem dabei ist nur, dass die Märkte wissen, dass die Notenbank keine Möglichkeit hat, auf eine hartnäckige Konjunkturflaute mit den üblichen Mitteln – Zinssenkungen – zu reagieren.

Offenbar baut die EZB deshalb schon wieder dem Einsatz unkonventioneller Maßnahmen vor. Einerseits hält sie die Zinsen am Boden, um die Staatshaushalte zu entlasten und den Geldverleih anzukurbeln. Das funktioniert allerdings auch nur, wenn die Unternehmen noch genügend Sicherheiten zu bieten haben. Andererseits müssen Banken Strafzinsen für das bei der Zentralbank geparkte Geld zahlen. Damit will die EZB die Ausgabenfreude von Unternehmern und Verbrauchern anstupsen.

Zugleich belasten die Währungshüter damit erheblich die Erlöse der Geldhäuser. Nun loten die Währungshüter aus, wie sie die Banken von der Last der Strafzinsen befreien können. Diese Überlegung macht Commerzbank und Deutsche Bank zusätzlich attraktiv. Einerseits dürften die Kurse weiter von der sich abzeichnenden Fusion profitieren (FK vom 13.12.2018). Erleichterungen bei den Strafzinsen würden wie ein zusätzlicher Gewinnhebel für beide Geldhäuser wirken.

Zinsen bleiben weiter unten

Andererseits sind Strafzins-Erleichterungen ein Beleg dafür, dass die Zinsen noch lange bei Null bleiben werden. Zugleich sehen wir darin das Eingeständnis, dass die EZB mit ihrer „Rettungspolitik" das Geschäftsmodell der Banken zerstört. Europäische und insbesondere deutsche Banken leiden massiv unter der Geldpolitik, was auch an der Kursentwicklung abzulesen ist.

Jetzt ist es sinnvoll, auf defensive Aktien zu fokussieren. Konjunktur unabhängige Branchen wie Telekom oder Versorger sind in schwächeren Konjunkturphasen meist gute Investments. Außerdem sollten Anleger Aktien mit hoher Dividendenrendite bevorzugen. Die Ausschüttungen sind ein Puffer gegen Kursverluste (vgl. Artikel).

Fazit: Wir halten die Börsen kurzfristig für ausgereizt. Keine neuen Käufe; Stopps einziehen und abwarten.

Hinweis: Am 5. und 6. April sind wir wieder zu Gast auf der Invest-Messe in Stuttgart. Sie finden uns wie immer am Stand F404. Gern stehen wir Ihnen dort auch persönlich Rede und Antwort.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Kostenübernahme für die Schwerbehindertenvertretung

Kostenübernahme für Weiterbildung der SBV

© Jane / stock.adobe.com
Der Arbeitgeber hat die durch die Tätigkeit der Schwerbehindertenvertretung (SBV) entstehenden Kosten zu tragen. Aber muss er deshalb auch die Kosten für eine Datenschutz-Schulung der SBV-Bürokraft übernehmen?
  • Fuchs plus
  • Serie: Best Practice in Unternehmen (5)

Eine klimaneutrale IT aufbauen

Nachhaltigkeit im Unternehmen. © troyanphoto / stock.adobe.com
Viele Unternehmen verbrauchen erhebliche Ressourcen mit ihrer IT-Architektur. Jetzt geht eine Behörde voran und wird eine klimaneutrale IT aufbauen. Der Plan dafür hat jetzt sogar eine Auszeichnung gewonnen. FUCHSBRIEFE haben sich den Weg zu einer klimaneutralen IT als ein Beispiel für Best Practice im Unternehmen angesehen.
  • Fuchs plus
  • Deutschland unterzeichnet UN-Hochseeabkommen

Weltmeere rücken beim Klimaschutz in den Fokus

© Longjourneys / Stock.adobe.com
Um Klima und Umwelt wirksam zu schützen, ist das Meer von entscheidender Bedeutung. Die Politik intensiviert ihr Engagement in diesem Bereich. Auch Unternehmen können dabei aktiv werden.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Die Transformation stemmen

Wasserstoff ist ein Energiewende-Profiteur

© AA+W / stock.adobe.com
Wasserstoff ist ein elementarer Bestandteil unserer Energie- und Industrietransformation. Das wird im Gespräch mit Unternehmern immer wieder deutlich. FUCHS-Chefredakteur Stefan Ziermann konnte sich davon in der Lausitz ein Bild machen.
  • Fuchs plus
  • Neue Partnerschaft in Kanada gewonnen

Nikola Motors liefert bald die ersten BZ-Trucks aus

© 2023 Nikola Corporation. All Rights Reserved.
Um Nikola Motors gab es in den zurückliegenden Wochen viel Aufregung. Die haben die Aktie des Unternehmens in heftige Schwankungen versetzt. FUCHS H2-Invest analysiert die weiteren Aussichten des Lkw-Herstellers.
  • Fuchs plus
  • Viele Narrative und vermeintliche Gewissheiten bei Wasserstoff

Wasserstoff-Faktencheck von FUCHS H2-Invest

Symbolbild Wasserstoff. © audioundwerbung / Getty Images / iStock
Es gibt immer wieder Falschinformationen und vermeintliche Gewissheiten, die sich in den Köpfen festsetzen. Wenn viele Menschen diese Ansichten teilen, können wir von einem verbreiteten Narrativ sprechen. Das ist auch beim Thema Wasserstoff so. Zeit, mit einigen dieser Falschannahmen aufzuräumen. Sven Jösting macht für FUCHS H2-Invest einen "Wasserstoff-Faktencheck".
Zum Seitenanfang