BHF Flexible Allocation FT
ISIN: LU 031 957 273 0 | letzter Rücknahmepreis: 73,47 Euro | stiftungsgeeignet
Das Managen von Mischfonds gilt als Paradedisziplin der Vermögensverwalter. Hier können sie ohne größere Auflagen oder Einschränkungen zeigen, ob sie die Trends auf den Kapitalmärkten früher als andere erkennen und aus ihren Beobachtungen die richtigen Schlüsse ziehen. Vermögensverwaltende Fonds verfolgen in ihrer Anlagepolitik vor allem drei Ziele. Sie sollen das ihnen anvertraute Geld gewinnbringend investieren, regelmäßige Erträge auszahlen und in Verlustphasen nicht übermäßig viel verlieren. Um dieses zu erreichen, haben die Fondsmanager bei ihren Anlageentscheidungen weitestgehend freie Hand und die größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Aufteilung des Investmentkapitals in verschiedene Anlageklassen, Märkte oder Regionen. Einem Fonds ist dieses Kunststück in der Vergangenheit mehr als nur einmal gelungen. Es ist der BHF Flexible Allocation FT. Seit Jahren lässt er die Wettbewerber hinsichtlich der Rendite und des eingegangenen Risikos hinter sich lässt. In den letzten fünf Jahren erzielte der BHF Flexible Allocation FT eine kumulierte Wertentwicklung von 59,7%. Er schnitt damit deutlich besser ab als ähnliche Fonds derselben Anlagekategorie (Peer-Group Rendite: ca. 24%). Mit einer Volatilität von etwa 8,4% p.a. schwanken die Fondsanteile zudem deutlich weniger als reine Aktienindizes (z. B. der MSCI World Index). Vor etwa sechs Wochen gab es beim BHF Flexible Allocation FT einen Wechsel im Fondsmanagement. Seit Anfang Juli wird der Fonds von Sven Madsen verantwortet. Er folgt damit auf Dr. Manfred Schlumberger, der die BHF-Bank zum Jahresende verlässt. Wir nehmen den Wechsel im Fondsmanagement zum Anlass, um Ihnen diesen Mischfonds einmal näher vorzustellen. Der BHF Flexible Allocation FT ist ein vermögensverwaltender Mischfonds. Die Aktienquote wird sehr flexibel in einer Bandbreite von 20% bis 100% gehalten. Bei einer Aufteilung des Fondsvermögens in 45% Aktien und 55% Renten und Geldmarkt bzw. Kasse ist der Fonds neutral positioniert. Der Fonds kann weltweit investieren. Das Anlageuniversum im Bereich Aktien ist regional nicht festgelegt. Einen Schwerpunkt bilden jedoch europäische Dividendentitel. Derzeit ist der Fonds mit einem Aktienanteil von rund 64% vorsichtig offensiv ausgerichtet. Der Blick auf die Währungsaufteilung innerhalb des Anlageportfolios zeigt den Fokus auf Europa. In Aktien und Renten, die auf Euro lauten ist der BHF Flexible Allocation mit gut 43% übergewichtet. Auf Anlagen in britische Pfund (GBP) entfallen weitere 27,4%. US-Dollar-Papiere belegen mit rund 25% Fondsanteil den dritten Platz. Dies spiegelt die positive Einschätzung des Fondsmanagements für europäische Dividendentitel wider. Hier sehen die Geldverwalter im Vergleich zum US-Markt aufgrund niedrigerer Bewertungen und der weiteren Liquiditätsversorgung durch die Europäische Zentralbank (EZB) offenbar ein höheres Kurspotenzial. Die Steuerung des Fondsvermögens in Aktien und Renten ist flexibel. Dadurch sollen Aufschwünge an den Aktienbörsen möglichst in vollem Umfang mitgenommen werden. In Baissephasen soll der Fonds mit angezogener Handbremse agieren und weniger stark verlieren als der Gesamtmarkt. Die einzelnen Titel wählen die Fondsmanager nach dem „nachhaltigen Value-Konzept“ aus. Sie konzentrieren sich auf Unternehmen mit hohem Bekanntheitsgrad, einem nachhaltig soliden Geschäftsmodell und starker Marktstellung. Das Geschäft solcher Konzerne zeichnet sich durch hohe operative Margen, ein stetiges Umsatzwachstum sowie hohe Free-Cash-Flow-Renditen aus. Wenn diese Unternehmen dann zu akzeptablen Preisen an der Börse gehandelt werden, schlägt Fondsmanager Madsen zu. Doch nicht nur im Einkauf, auch beim Risikomanagement setzt der BHF Flexible Allocation Akzente. Die einzelnen Depotpositionen werden strikt per Stopp-Loss abgesichert. In steigenden Märkten werden diese Stopps regelmäßig der aktuellen Situation angepasst. Fällt ein Titel unter den gesetzten Stopp-Loss, ziehen die Fondsmanager konsequent die Reißleine und verkaufen. Um das Risiko temporärer Korrekturen noch besser abzusichern, kann Fondsmanager Madsen auch derivative Absicherungsinstrumente, wie beispielsweise Futures auf Aktienindizes, einsetzen. So profitiert der Fonds auch bei zwischenzeitlichen Kursrücksetzern, ohne die Aktienquote reduzieren zu müssen. Um bestimmte Anlagethemen oder Märkte zu berücksichtigen, kann der BHF Flexible Allocation FT auch andere Fonds oder Themenzertifikate beimischen. So setzte der Fonds mittels eines China-ETFs in den letzten Monaten erfolgreich auf den Anstieg der chinesischen Börse. Im Juli wurde dieses themenspezifische Engagement aufgelöst. Den Fondsmanagern war der Markt zwischenzeitlich „zu heiß gelaufen“.Fazit: Der BHF Flexible Allocation FT eignet sich für langfristig orientierte Value-Anleger, die die Vorteile vermögensverwaltender Mischfonds schätzen. Hier steht die langfristige Stabilität im Vordergrund, nicht die Jagd nach dem letzten Rendite-Prozent. Der Fonds schüttet Zins- und Dividendenerträge regelmäßig aus und eignet sich aufgrund der vergleichsweise niedrigen Volatilität als Basisanlage in einem konservativ ausgerichteten Investmentportfolio.
Produktcharakteristika | Stärken-Schwächen-Profil |
---|---|
Auflagedatum: 10.10.2007 | + vermögensverwaltende Anlagestrategie mit Fokus auf Kapitalerhalt |
Fondsvolumen: 689,4 Mio. Euro | + flexible Steuerung der Aktienquote |
Ausgabeaufschlag: max. 5,00 % | + bewährter und langfristig erfolgreicher Investmentprozess |
Ausschüttungsart: ausschüttend | - in steigenden Märkten bleibt der Fonds hinter seinen Möglichkeiten zurück, da hier eher ein asymetrischer Investmentansatz gefahren wird |
Anlagestrategie: vermögensverwaltender Mischfonds mit flexibler Aktienquote zwischen 20 und 100 % | - Währungsrisiken werden nicht abgesichert |
Gesamtkostenquote (TER): 1,64 % p.a. |
Bewertungsfazit: In der Vergangenheit überzeugte der BHF Flexible Allocation FT Investmentfonds hinsichtlich Risiko und Wertentwicklung. Fondsmanager Madsen verfügt über mehr als 17 Jahre Kapitalmarkterfahrung. Wir gehen davon aus, dass er den Fonds mit gleicher Stringenz führt, wie sein Vorgänger Dr. Schlumberger. Da der Beweis dafür noch aussteht, vergeben wir nur drei „Bewertungsfüchse“. Die Gesamtkostenquote des Fonds liegt auf marktüblichem Niveau. Anleger, die den Fonds an der Börse kaufen, sparen sich einen Großteil der Ausgabekosten.