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Börseneinschätzung vom 06. Februar 2020

Corona-Sorglosigkeit ist gefährlich

Vorgessen und vorbei? Alles überstanden? Die Corona-Angst scheint bereits vom Tisch – die Börsen klettern fahrstuhlartig nach oben. Doch obwohl die FUCHS-Redaktion keine Virologen beschäftigt, erscheint uns einiges seltsam zu sein. 

Die Börsen bewegen sich wie in einem Bilderbuch. Der DAX hat seine Korrektur perfekt an der von uns avisierten ersten Kauflinie beendet. Wir hatten 12.900 Punkte als erste Einstiegsebene genannt, bei 12.885 Punkten hat der Index gedreht. An den US-Börsen sieht es ähnlich aus. Die Indizes haben wie im „Lehrbuch für technische Analyse" an den mittelfristigen Aufwärtstrends erneut nach oben gedreht.

Die Geschwindigkeit, mit der es seither wieder nach oben geht, ist atemberaubend. Der DAX hat gerade wieder exakt das Niveau erreicht, auf dem er vor zwei Wochen schon an sein Allzeithoch gestoßen ist. Die US-Börsen sind sogar schon wieder ein paar Pünktchen darüber gestiegen. Uns geht das eindeutig zu schnell.

Bereits alles überstanden?

Noch vor zwei Wochen hatte das Corona-Virus das Potenzial, eine globale Konjunkturkrise auszulösen. Das hat an den Börsen zu einem relativ zügigen Abverkauf geführt. Nun scheint das alles vergessen zu sein. Wir halten diese Sorglosigkeit für falsch und gefährlich.

Die Märkte blenden ihre bis vor wenigen Tagen gehegten Sorgen aus. Dabei stützen sie sich auf die aus China gemeldeten Infektionszahlen. Uns machen diese Zahlen aber stutzig. Denn die Ausbreitung einer solchen Infektionskrankheit verläuft – wie bei einer Kettenreaktion typisch – in einer exponentiellen Kurve. Die steigt erst langsam, dann immer steiler und zuletzt fast senkrecht an, bis es irgendwann zu einer Gegenreaktion kommt.

Das Bild stimmt nicht

Beim Corona-Virus verläuft die anfängliche Kettenreaktion erstaunlich anders. Obwohl die Zahlen der Infizierten zunächst wie üblich exponentiell ansteigen, flacht die Kurve in der Nacht von Sonntag auf Montag krass ab. Statt der zuvor etwa 3.000 täglich neu Erkrankten, sollen es an diesem Tag nur 100 gewesen sein. Das ist überraschend und wäre angesichts der Zahl von 14.500 Infizierten ein Wunder entgegen aller Erfahrung mit dem üblichen Verlauf solcher Infektionen. Wir wollen nicht ausschließen, dass dies möglich ist. Stutzig macht uns, dass dieses Wunder ausgerechnet in der Nacht vor dem Tag geschieht, bevor die chinesischen Börsen (mit 173 Mrd. Dollar Notenbankgeld im Rücken) wieder öffnen.

Auch die Lage in Wuhan und anderen Regionen Chinas scheint längst nicht stabilisiert zu sein. Im Internet kursieren Videos, die den Eindruck einer desolaten Lage vermitteln. Kurz: Wir misstrauen den Infektionszahlen massiv und halten das Risiko einer harten Landung der chinesischen Konjunktur für hoch.

Die Aufträge dürften schlecht ausfallen

Zu beobachten ist zudem, dass etliche Unternehmen in China hart auf die Bremse treten. So hat unter anderem Airbus die Produktion eingestellt. Das wird auf Zulieferer und die Konjunktur ausstrahlen. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Dezember (-2,1%) – das war noch vor dem großen Corona-Ausbruch – sprechen ebenfalls für sich.

Fazit: Wir halten die Börse gerade für risikoblind. Auch wenn die Notenbanken viel Geld bereitstellen, fundamental ist das Bild nicht stimmig. Wir halten das Korrekturrisiko weiter für sehr hoch – und die Märkte für nervös. Käufe auf dem Niveau sind uns zu heikel. Abwarten.

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